Teurer aber für immer: Brautkleid nach Maß
Essen/dpa. - Ein Brautkleid nach Maß klingt nach Luxus und viel Geld. Dabei entscheiden sich viele Bräute heute bewusst für ein angefertigtes Kleid. Denn das können sie nach der Hochzeit - und einigen kleinen Änderungen - als Cocktail- oder Abendkleid tragen.
«Dieser Kostenfaktor spielt für viele eine entscheidende Rolle. Die Kleider sind dann nicht mehr ganz so verspielt», sagt Erika Ortkemper vom Bundesverband des Maßschneiderhandwerks in Essen. Wer ein Kleid nach Maß möchte, sollte aber genügend Vorlauf einplanen.
Laut Ortkemper müssen Kundinnen mindestens sechs Wochen einkalkulieren. Schließlich muss nicht nur das Modell besprochen werden. Auch der Stoff muss ausgesucht und bestellt und das Kleid in mehreren Anproben an den Körper angepasst werden. «Korsagenkleider dauern etwas länger», fügte Ortkemper hinzu. Beim Kleid von der Stange falle die Wartezeit allerdings oft nicht kürzer aus, lautet ihre Erfahrung. Auch dort könne es vorkommen, dass sich die Braut aufgrund von langen Lieferzeiten mehrere Wochen gedulden muss.
Maßschneider für Brautmode gibt es dem Verband zufolge mittlerweile in jeder größeren Stadt. Der Preis für eine Anfertigung hänge von den Wünschen der Kundin ab: «Es gibt Pailletten-Stoffe, da kostet der Meter 300 bis 400 Euro», sagt die Expertin. Die schlichteren Kleider fingen bei Preisen ab 1500 Euro an.
Damit das Kleid auch wirklich zum Traum in Weiß wird, ist die Auswahl des Maßschneiders entscheidend. Neben dem Meisterbrief sollte er eine Spezialisierung bieten, die zum Wunsch der Braut passt, rät Ortkemper: «Es gibt Kollegen, die sind auf klassische Businessbekleidung spezialisiert - andere auf Cocktail- und Abendbekleidung.» Oft verfügten die Anbieter über Fotos ihrer Kleider.
Daran lasse sich die Qualität der Arbeit erkennen. Diese sei besonders wichtig: Denn anders als beim Kleid von der Stange kann die Braut nicht einfach verschiedene Modelle überziehen und anprobieren - sie muss sich auf das Können des Schneiders verlassen.