Tennisprofi Tennisprofi: «Was macht Federer als Papa?»
Hamburg/dpa. - Dem Rücken gehe es wieder gut, konnte man aufwww.rogerfederer.com lesen - und auf der nächsten Seite: «Mirka undich werden diesen Sommer Eltern!» Ein Traum gehe in Erfüllung, teilteder 27-Jährige weiter mit und seiner Lebensgefährtin Miroslava«Mirka» Vavrinec (31) gehe es blendend. «Wir lieben Kinder und freuenuns riesig darauf, zum ersten Mal Eltern zu werden.»
Fans und Konkurrenten beeilten sich am Freitag, dem äußerstbeliebten Weltstar zu gratulieren. Nicht alle ohne Hintergedanken.Denn der von Rafael Nadal in Wimbledon wie auch an der Spitze derWeltrangliste abgelöste Schweizer könnte seine einstige Dominanzunter diesen Umständen verlieren. In Melbourne scheiterte er imJanuar wieder einmal am bärenstarken Nadal, der ihm den vierten Titelbei den Australian Open und damit den Rekord-Ausgleich mit dem 14-maligen Grand-Slam-Sieger Pete Sampras vermasselte.
«Was macht Federer als Papa?» fragen sich Fans und Konkurrentengleichermaßen. Wird der einstige «Dominator» an seinem Zielfesthalten, mindestens bis 2012 weiterzumachen? Oder werden sichseine Prioritäten als Familienvater verschieben? Beispiele gibt es inbeide Richtungen. Sampras etwa, dem Federer nicht nur in punktoGrand-Slam-Erfolge nacheifert, sondern als Tennisprofi und Menschauch bewundert, trat nach etwas Bedenkzeit zurück. Seineamerikanischen Landsleute John McEnroe und Ivan Lendl machten dagegenweiter, blieben bei den großen Major-Turnieren aber erfolglos.
Boris Becker und Andre Agassi feierten trotz des FamilienzuwachsesErfolge auch bei den Grand Slams. Beide gewannen die Australian Open:Becker 1996 - Agassi 2003. Noch eine Parallele verbindet dieAltstars, die jeweils kurz vor der Geburt ihres ersten Kindesheirateten. Agassi und Steffi Graf heimlich, still und leise sogarerst vier Tage bevor Jaden Gil am 26. Oktober 2001 zur Welt kam.«Werden es Mirka und Roger ihnen gleichtun?», fragen sich nicht nurdie vielen Gratulanten auf der Federer-Website.
Spätere Heirat nicht ausgeschlossen, hatte der viermaligeWeltsportler stets angedeutet. Doch diskret wie bei allen privatenAngelegenheiten wird das Paar, das sich 2000 bei den OlympischenSpielen in Sydney kennengelernt hat, auch dieses Thema handhaben.Federer versteht es wie kein zweiter seiner Branche, Geheimnisse fürsich zu behalten. Im vergangenen Jahr blieb die schwere Erkrankung amPfeiffer'schen Drüsenfieber selbst Insidern solange verborgen, bis ersie nach seiner Genesung selbst öffentlich machte.