Tennis Tennis: Schüttler hofft auf Einzel-Chance in Peking
München/dpa. - Der 32-Jährige hat trotz desErfolgs an der Seite von Davis-Cup-Spieler Michael Berrer schonbessere Tage erlebt. 2003 stand er im Finale der Australian Opengegen Andre Agassi, dem er später im Jahr auch im Halbfinale der ATP-WM unterlag. Bis auf Platz fünf der Weltrangliste war er am 26. April2004 aufgestiegen und wurde nach allerlei Ungemach mit Krankheit undFormkrisen aktuell bis auf Platz 89 durchgereicht.
Die Pleitenserie im Einzel endete auch in München wieder nicht.Aus in der ersten Runde hieß das «nackte» Ergebnis - an das sichSchüttler in den vergangenen Monaten gewöhnen musste. Achtmal schieder in diesem Jahr bereits in der ersten Runde aus. Doch im Doppelholte sich der einstige Davis-Cup-Spieler bei der mit 349 000 Eurodotierten Sandplatz-Veranstaltung in München sein Erfolgserlebnis -so wie auch vierzehn Tage zuvor in Houston/Texas mit dem LettenErnests Gulbis.
«Im Doppel habe ich die nötige Lockerheit, da setze ich michvielleicht nicht so unter Druck und versuche nicht, mit aller Gewaltgut zu spielen wie im Einzel», meinte Schüttler, der in dieser Saisonbei drei Turnieren im Doppel antrat und zweimal den Titel gewann.Schüttler, der erstmals mit dem Stuttgarter Berrer zusammenspielte,sieht sich dennoch vor allem als Einzelspieler: «Das Doppel ist fürmich dazu da, dass ich Dinge wie Serve and Volley fürs Einzel übenkann. Doppel ist eine Zugabe.»
Auf eine Nominierung im Doppel für die Olympischen Spiele inPeking spekuliert der Mann, der 2004 in Athen an der Seite desHannoveraners Nicolas Kiefer die Silbermedaille gewann, nicht. «Ichweiß gar nicht wie die Nominierungskriterien fürs Doppel sind, meinZiel war es, mich fürs Einzel zu qualifizieren, und darauf hoffe ichnoch, auch wenn es sehr schwer wird», sagte Schüttler. Gleichwohl:«Wenn ich überhaupt zu Olympia fahren kann, freue ich mich.»
Mit dem Rückenwind aus den Doppelsiegen will Schüttler nun auch imEinzel zurück in die Erfolgsspur finden. «Bis zu den US Open will ichgern zurück unter die Top 50 der Welt», sagte der im schweizerischenAltstätten lebende Hesse. Der letzte seiner vier Einzel-Titel auf derATP-Tour datiert immerhin schon aus dem Oktober 2003 in Lyon. 2004 inMonte Carlo bestritt er sein letztes Finale. Dann kamen dieVerletzungen: Ende 2004 musste er sich am Knie operieren lassen, fastdas gesamte Jahr 2006 litt er an Pfeiffer'schem Drüsenfieber.
An ein Karriereende hat der 32-Jährige, der in seiner Karriereknapp sechs Millionen Dollar Preisgeld eingespielt hat, in denvergangenen zwei Jahren häufig gedacht. Etwa seit einem halben Jahrsei er nun aber wieder verletzungsfrei und habe «einfach noch vielSpaß am Tennis». Daher habe er auch kein Problem damit, von Dienstagan bei dem mit 50 000 Euro dotierten Challenger im Dresdner Waldparkaufzuschlagen. «Obwohl ich natürlich schon lieber in Rom dabei wäre.»