Tennis Tennis: Roger Federer setzt sich gegen Marat Safin durch
Halle/Westfalen/dpa. - Roger Federer hat die Generalprobe fürWimbledon wieder mit Bravour bestanden und will dem drittenTurniersieg im westfälischen Halle nun den dritten Triumph in LondonsTennis-Mekka folgen lassen. Mit dem 6:4, 6:7 (6:8), 6:4 überAustralian-Open- Sieger Marat Safin aus Russland baute derWeltranglisten-Erste aus der Schweiz am Sonntag seine Erfolgsserieauf Gras auf 29 Siege aus. Zugleich revanchierte er sich für dieknappe Halbfinal-Niederlage gegen Safin in Melbourne Ende Januar.
Federer hat auf Rasen zuletzt 2002 in der ersten Runde der AllEngland Championships gegen den Kroaten Mario Ancic verloren. Das6:4, 7:6 (11:9) am Samstag im Halbfinale gegen Thomas Haas warbereits sein 50. Sieg in diesem Jahr, der Erfolg im Endspielbescherte dem 23-Jährigen den 29. Turniersieg seiner Karriere, densiebten in diesem Jahr und das 20. gewonnene Finale nacheinander. DerLohn für den Führenden des Champions Race waren 96 000 Euro.
Safin verpasste in einem Finale auf zeitweise hohem Niveau seinen16. Turniersieg. Sein inzwischen nicht mehr aktiver Landsmann JewgeniKafelnikow hatte in Halle ebenfalls drei Mal triumphiert, allerdingsnicht nacheinander. Auch dieses Kunststück gelang Federer als erstemSpieler.
Der Titelverteidiger gab eine schnelle 3:0-Führung im ersten Satzallerdings prompt wieder ab und leistete sich in den vielenGrundlinienduellen ungewöhnlich leichte Fehler. Doch Safin patztenoch öfter: Mit zwei unerzwungenen Fehlern gab der Moskauer den Satzab und ließ danach schon zum zweiten Mal seinen Schläger fliegen.
Der 25-Jährige malträtierte sein Spielgerät erneut, als er imzweiten Satz zwei Breakchancen zum 4:3 ausließ und nörgelte mit demSchiedsrichter herum. Doch Safin nutzte seinen zweiten Satzball miteinem Ass und gewann erstmals einen Tiebreak gegen Federer. DerSchweizer blieb gelassen, schaffte im letzten Satz ein Break zum 2:1und stieß einen befreienden Schrei aus, als der siebte Erfolg imneunten Vergleich gegen den einstigen US-Open-Sieger Safin feststand.Beide standen sich danach auch noch im Doppel-Finale gegenüber.
Haas besaß im Halbfinale durchaus seine Chancen gegen denFavoriten, vergab aber zwei Möglichkeiten zum Satzausgleich. «Das wareiner der nervenaufreibendsten Tiebreaks meiner Karriere», sagte derHamburger. Ausgerechnet beim dritten Matchball für Federer unterliefihm ein Doppelfehler. Insgesamt zeigte sich Haas aber zufrieden. «Manhat wieder gesehen, warum er der beste Spieler der Welt ist. Wiekonstant er in schwierigen Situationen spielt, ist faszinierend.» Inder kommenden Woche will sich Haas den letzten Schliff für Wimbledonim niederländischen 's-Hertogenbosch holen.