Tennis Tennis: Haas führt deutsche Auswahl gegen Thailand an
Düsseldorf/dpa. - Leitwolf Thomas Haas soll die Auswahl desDeutschen Tennis Bundes (DTB) im Daviscup vor dem drohenden Abstiegaus der Weltgruppe bewahren. Der Weltranglisten-14. aus Hamburg führtdas Team im Relegationsspiel gegen Thailand vom 22. bis 24. Septemberin Düsseldorf (live im DSF) an. An der Seite von Haas kämpfen FlorianMayer (Bayreuth), Philipp Kohlschreiber (Bamberg), Alexander Waske(Frankfurt/Main) und Michael Kohlmann (Hagen) um den Erfolg gegen dieThailänder. «Wir nehmen die Favoritenbürde an, obwohl die Partie kein Zuckerschlecken wird», sagte Team-Kapitän Patrik Kühnen bei derVorstellung der Mannschaft am Dienstag in Düsseldorf.
Eine ähnliche Pleite wie im Jahr 2003 beim Abstieg gegenWeißrussland will sich Kühnen unbedingt ersparen. Die Querelen nachder 2:3-Erstrundenpleite gegen Frankreich im Februar, als sichNicolas Kiefer (Hannover) über mangelnde Unterstützung beklagt hatte,sind ausgeräumt. Wer die wegen dessen Handverletzung vakante Positionals zweiter Einzelspieler neben Haas einnehmen wird, ließ Kühnenoffen. Erst am Tag der Auslosung einen Tag vor dem ersten Spiel willer sich festlegen. Im Doppel setzt Kühnen voraussichtlich auf Haasund Waske.
Viel spricht derzeit dafür, dass Mayer den Vorzug im Einzelerhält. Der 22 Jahre alte Tennis-Profi wird auf der neuen ATP-Weltrangliste auf dem 53. Rang und damit nach Haas und Kiefer (23.)als drittbester Deutscher geführt. Mayer hatte schon nach seinemZweitrunden-Aus vor gut einer Woche bei den US Open Ansprüche auf denzweiten Einzel-Platz im DTB-Team angemeldet. Mayers Vorteil: ImGegensatz zu Thailands Spitzenmann Paradorn Srichaphan spielt ergerne auf Sand. «Florian Mayer hat sich in den letzten Monatenunglaublich gesteigert», kommentierte Kühnen vielsagend. Beim WorldTeam Cup im Mai hatte er noch auf den seinerzeit schwächelnden Mayerverzichtet.
Die Qualitäten von Srichaphan bekam Rainer Schüttler noch amMontag zu spüren: Der Tennisprofi aus Korbach unterlag dem Thailänderbeim ATP-Turnier in Peking deutlich mit 3:6, 3:6. Kühnen hofft, dasssich Srichaphan (47.) und seine Mitstreiter Danai Udomchoke (122),Sanchai Ratiwatana (1041) und Sonchat Ratiwatna (1261) auf demweichen Belag im Düsseldorfer Rochusclub schwer tun: «Wir rechnen unsauf Asche gegen Thailand die besten Chancen aus.»
Als Mann für die Zukunft gilt Benjamin Becker. Der Aufsteiger derSaison aus Mettlach hatte mit seinem Sieg über Andre Agassi und demEinzug in das Achtelfinale der US Open von sich reden gemacht. In derneuen Weltrangliste rückte er vom 112. auf den 76. Platz vor.Gleichwohl verzichtete Kühnen auf eine Nominierung der neuendeutschen Tennis-Hoffnung: «Er hat einen rasanten Aufstieg hintersich, aber 95 Prozent seiner Erfolge auf Hartplätzen errungen. Aberer bleibt natürlich ein Kandidat.»
