Technikgeschichte Technikgeschichte: Autos aus der Strickerstadt Apolda
Apolda/dpa. - "Piccolo" heißt das Modell aus Apoldaer Produktion, das im Mittelpunkt der Schau steht: ein Zweisitzer mit oder ohne Verdeck, angetrieben von einem vier bis acht PS starken Viertaktmotor - von der Firma selbstbewusst als "Auto der Zukunft" angepriesen. Der "Piccolo" war das erste in Apolda gefertigte Auto. "Fast 25 Jahre wurden in Apolda Autos gebaut", berichtet Heike Schlichting, Leiterin des Glockenmuseums. Die Firma Ruppe & Sohn, die 1912 ihren Namen in Apollo-Werke AG umwandelte, galt seinerzeit als eine der bekanntesten Autofabriken Deutschlands. Sie beschäftigte in ihrer Blütezeit immerhin 500 Arbeiter.
"Automobilfabriken hat es Anfang des vorigen Jahrhunderts in einigen Thüringer Städten gegeben", erzählt die Museumsleiterin. Autos wurden auch in Arnstadt und Greiz gebaut. Im Gegensatz zur Eisenacher Fahrzeugfabrik überlebten die meisten Firmen jedoch nicht lange. "Fließbandproduktion wie bei Ford in den USA gab es in der Regel nicht und die Finanzkraft der Firmen war nicht so groß", erläutert Schlichting.