TC Sandanger TC Sandanger: Tennis bestimmt den Lebensrhythmus
Halle/MZ. - Willi Riesing und der hallesche Tennissport gehören zusammen wie der linke und der rechte Tennisschuh. Beim TC Sandanger zählt man den 62-Jährigen schon fast zum Inventar. Riesing hat den Verein 1990 nicht nur mit aus der Taufe gehoben, sondern lenkt und leitet seitdem mit einigen anderen Unentwegten die Geschicke des TC. Er war schon Sportwart, Technischer Leiter, Sportkoordinator, Turnierorganisator, Talentsichter oder Übungsleiter und bezeichnet sich selbst nicht zuletzt deshalb als "Mädchen für alles".
Seine Leidenschaft für den weißen Sport entdeckte der Hallenser schon als Steppke. "Ich habe mit meiner Familie gleich gegenüber der Tennisanlage am Sandanger gewohnt. Durch den ständigen Blickkontakt war meine Neugier schnell geweckt", erinnert sich Riesing an seine Anfänge. Mit sechs Jahren begann er als Balljunge, um wenig später selbst das Racket zu schwingen. Seinen größten sportlichen Erfolg feierte der ehemalige Ranglistenspieler 1961 / 62 als DDR-Mannschaftsmeister. Egal, ob sein Verein Empor, HO oder SG Buna hieß bzw. jetzt TC Sandanger, er blieb stets am (Tennis-) Ball.
Auch nach der Wende riss das Engagement des verheirateten Familienvaters für den Tennissport nicht ab. Heute freut sich Riesing besonders darüber, dass seine Frau Inge die Begeisterung neuerdings mit ihm teilt und selbst zum Schläger greift. Auch seinen drei Kindern hatte er das Tennis-Abc einst beigebracht. Allerdings ist nur Sohn Matthias dabeigeblieben - und das mit großem Erfolg. Der 40-Jährige ist die Nummer eins seiner Altersklasse im Land und gehört zum Regionalliga-Team des TC. Ein einziges Mal haben übrigens Vater und Sohn zusammen ein Turnier bestritten. Bei ihrem Auftritt als Doppel beim Ahlbecker Turnier zu DDR-Zeiten zeigten die beiden allerdings wenig Einigkeit, "deshalb haben wir es bei dem einen Mal belassen", schmunzelt Riesing.
Obwohl er in den letzten Jahren drei Hüftoperationen über sich ergehen lassen musste, geht der Routinier immer noch mit dem Ü 60-Team in der Landesliga auf Punktejagd. Und auch wenn er es mit einem Augenzwinkern sagt, so ist dieser Spruch doch für ihn bezeichnend: "Wenn ich irgendwann einmal abtrete, dann will auf dem Tennisplatz elf begraben werden, der ist nämlich mein Lieblings-Court".