Tatort: Schleichendes Gift
Hamburg/dpa. - Das Geschäft der Lobbyisten um viel Geld und politischen Einfluss bildet den Hintergrund zum «Tatort»-Krimi an diesem Sonntag um 20.15 Uhr. Besonders der Gesundheitsbereich ist ein Schwerpunkt der Lobby-Arbeit im Umfeld der Gesetzgebung.
In dem vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) produzierten ARD-Krimi «Schleichendes Gift» wird Joseph Feinlein, Referatsleiter im Gesundheitsministerium, tot in seinem Büro gefunden. Zunächst deutet alles auf Selbstmord hin, denn der Tote hinterlässt einen Abschiedsbrief. Doch die Kommissare Till Ritter (Dominic Raacke) und Felix Stark (Boris Aljinovic) stoßen bei der schwer kranken Witwe Rebekka (Corinna Kirchhoff) auf heftige Zweifel, als sie der gläubigen Katholikin den Brief überbringen.
Tatsächlich verstärken sich diese Zweifel im Laufe der Ermittlungen noch. Feinlein wurde vergiftet und hat vor seinem Tod einem Fahrradkurier noch einen Brief mitgegeben. Bei der Suche nach dem Kurier Mischka müssen Ritter und Stark feststellen, dass dieser nach einem Unfall ins Krankenhaus gebracht wurde, wo er im Koma liegt. Die Tasche mit Feinleins Sendung ist verschwunden. Wurde Mischka absichtlich von einem Auto gerammt, weil jemand nicht wollte, dass der Brief seinen Adressaten erreicht?
Während Ritter mit der Disponentin Marielle (Jule Böwe) spricht, um alles über den Kurier zu erfahren, versucht Stark, von Feinleins Referentin Julia Jansen (Anja Kling) weitere Details zu erfahren. Bei einem Besuch im Hause Feinlein treffen die Kommissare Rebekkas Schwester Maria Abt (Tina Engel), die nicht gut auf ihren toten Schwager zu sprechen ist. Und: Sie zeigt den Ermittlern Kontoauszüge mit beträchtlichen Bareinzahlungen.
Als der Kurier Mischka (Bruno Montani) aus dem Koma erwacht, ergibt sich eine neue Spur. Er erinnert sich, an wen die Botschaft aus dem Ministerium adressiert war: an einen Journalisten namens Hendrik Koch (Jürgen Tarrach), der schon seit längerem über korrupte Ministerialbeamte recherchiert. Von ihm erfahren die Kommissare, dass Feinlein und sein Stellvertreter mit einem Anwalt zu tun hatten, der als Lobbyist die Interessen von Pharmakonzernen vertritt. Musste Feinlein sterben, weil er aussteigen wollte und eine Namensliste von korrupten Politikern ins Spiel bringen wollte?
«Wir haben diesen spannenden Stoff angepackt, weil dafür einfach die richtige Zeit war», sagt Rosemarie Wintgen, Leiterin des RBB- Filmressorts. «Und wir sind sicher, dass unser Film mit seinen starken Bildern und hervorragenden Darstellern das schleichende Gift des Lobbyismus sogar noch eindringlicher zeigen kann, weil man hier die Menschen hinter ihren Funktionen kennen lernen kann, in ihrer Gier und ihrer Angst.» Das Drehbuch schrieb Thomas Kirchner, Regie führte Uwe Janson.