SV Lok Aschersleben SV Lok Aschersleben: Er sorgt für rollende Kugeln
Aschersleben/MZ. - Das bewies allein der Beifall, als Karl Hajek diese besondere Blume bekam. Zuvor war vom Abteilungsleiter Franz Hübner die Begründung hierfür geschrieben worden. Darin heißt es, dass Hajek seit 40 Jahren Kassierer bzw. Schatzmeister bei den Keglern ist. Also einer, der mit Geld umzugehen hat und immer wieder beweisen muss, dass er es kann.
Ebenso gewissenhaft hat er einst die Aufgaben eines Mannschaftsleiters und Mitglieds der SV-Revisionskommission erfüllt. Obwohl als Kegler nicht mehr aktiv, verwaltet er das Geld immer noch und ist beim Training an den Bahnen im Viergiebelhaus auf dem früheren Wema-Gelände oft dabei. Bei den Ascherslebener Keglern ist er seit 1950. Das war damals bei Empor Aschersleben. Training und Wettkampf fanden im "Keglerheim" in der Heinrichstraße beim Gastwirt "Sohne" Kersten statt. Im September 1949 war Karl Hajek durch die Nachkriegswirren nach Aschersleben gekommen und hatte im großen HO (Handelsorganisation)-Geschäft in der Breiten Straße in der Lebensmittelabteilung zu arbeiten begonnen. Im Kollegenkreis gab es einige, die kegelten. Karl Hajek ging mal mit und blieb bis zum heutigen Tag dabei. Nach Auflösung der Empor-Mannschaft wurde er Mitglied bei Lok. Sein größter sportlicher Erfolg war bei der Endrunde der Senioren-DDR-Meisterschaften 1986 in Neubrandenburg - da wurde er Fünfter.
Ist er nun auch ehe- und kinderlos geblieben - freudlos geblieben ist er nicht. Im Gegenteil: Die Liebe des gelernten Lebensmittelkaufmanns gehörte ebenso seinem Beruf wie immer noch seinem Sport. Seit 1978 ist er außerdem bei den Wanderern des SV Lok.
Zu seinen Aufgaben bei den Keglern gehört die Aufrechterhaltung des Kontaktes mit so verdienstvollen hiesigen Kegelveteranen wie Rudi Gehrmann und Lucie Eid. Woran sich solche bei Karl Hajek auch erinnern werden, sind die Leistungen, die er gemeinsam mit Gleichgesinnten vor Jahrzehnten bei der Entstehung der Kegelbahnen "Weiße Taube" und "Haus der Werktätigen" in Aschersleben vollbracht hat.
Dem traditionsreichen Ascherslebener Kegelsport ist also durch Karl Hajek in Jahrzehnten viel Vereinsarbeit zugute gekommen. So trug er wesentlich dazu bei, dass in der ältesten Stadt Sachsen-Anhalts stets die Kugeln rollten, "alle neune" fielen, Sportfreundschaften entstanden und immer wieder der Schlachtruf "gut Holz" erschall.