SV Germania Kötzschau SV Germania Kötzschau: Ein Jahr zittern, wer Wette gewinnen wird
Kötzschau/MZ. - Diesmal ist es leider nicht so gelaufen wie erhofft. Der Sprung in die nächsthöhere Klasse sollte nämlich sozusagen das Sahnehäubchen sein bei der Übergabe des neuen Sportlerheims. Nun liegt es an den Kötzschauer Kickern, ihren Vereinschef nicht im Stich zu lassen. Immerhin haben Dutzende Gruhles Versprechen gehört, das er vor dem halben Dorf und versammelter Gästeschar abgab.
Am Sonnabend gab es in Kötzschau guten Grund zum Feiern. Nach rund zehnmonatiger Bauzeit wurde das neue Sportlerheim an den Verein übergeben. Ein zweigeschossiger kompletter Neubau, ein wahres Schmuckstück. Mit vier Umkleidekabinen und Sanitäranlagen, Behindertentoilette, Küche und Wirtschaftsraum, Schiedsrichterzimmer und einem gemütlichen Vereinsraum, in den rund 50 Leute passen. 345 000 Euro hat der Bau gekostet, eine Menge Geld für die Gemeinde, auch wenn 30 Prozent aus einem Sportfördertopf des Landes fließen sollen.
Daher spricht Gruhle seinen Vereinsfreunden aus dem Herzen, als er dem Gemeinderat ein großes Dankeschön übermittelt. Immerhin war es ein einstimmiger Beschluss, den der Rat im August 2001 fasste. Auch Bürgermeister Bernd Altmann erinnert noch einmal daran und hält das Geld für "gut angelegt". Sport im Verein, bekräftigt er, schaffe es, Menschen zu motivieren, sie zu Erfolgen zu bringen, aber auch, mit Niederlagen umgehen zu lernen.
Von den 216 Mitgliedern im SV Germania sind 87 im Alter zwischen sieben und 18, neben Fußball - der beliebtesten Sportart - gibt es Tischtennis, Volleyball, Aerobic und Gymnastik. Auf den Nachwuchs wird großer Wert gelegt. Immerhin trainieren in diesem Bereich drei Teams und auch die Frauen jagen in Kötzschau dem Ball nach. Ein Klima, dass auch die prominenten Gäste wohlwollend lobten. So sprach Heinz Marciniak, Präsident des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt, Verein und Gemeinde seine Anerkennung aus.
Mit guten Wünschen und kleinen Geschenken würdigten Vertretern anderer Vereine sowie Firmen und Einrichtungen die Übergabe des neuen Domizils. Dabei wurde an die Traditionen des Sports erinnert. Zum Beispiel an eine Begegnung mit dem Leipziger SV Sachsen vor 50 Jahren, die Schiedsrichterlegende Rudi Glöckner pfiff. Übrigens hat Kötzschau damals gewonnen.
Umkleidekabinen und Sanitäranlagen bestanden bereits am Wochenende ihre Feuertaufe. Am Sonnabend hatten sich die Kicker Gäste zu Freundschaftsspielen eingeladen und am Sonntag fand ein großes Familinesportfest auf dem Gelände statt. Da war dann auch für alle reichlich Gelegenheit, sich im neuen Haus umzuschauen.