1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Studentin gefesselt und vergewaltigt: Prozess beginnt

Studentin gefesselt und vergewaltigt: Prozess beginnt

23.04.2020, 03:18
Ein Schild mit der Aufschrift „Landgericht Lübeck” an der Außenwand hinter Stracheldraht. Foto: Christophe Gateau/dpa/Archivbild
Ein Schild mit der Aufschrift „Landgericht Lübeck” an der Außenwand hinter Stracheldraht. Foto: Christophe Gateau/dpa/Archivbild dpa

Lübeck - Ein 43-Jähriger, der im Oktober 2019 eine Studentin verschleppt, vergewaltigt und gefesselt an einer Autobahn zurückgelassen haben soll, muss sich von heute an in Lübeck vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Deutschen türkischer Abstammung versuchten Mord vor. Sie begründet das damit, dass die junge Frau wegen der niedrigen Außentemperaturen hätte sterben können. Sie war nur durch Zufall von einem Autofahrer gefunden worden, der an einem Knick seine Notdurft verrichten wollte.

Laut Anklage hatte der Angeklagte die Studentin am frühen Morgen des 12. Oktober in Lübeck in seine Gewalt gebracht. Die junge Frau hatte zuvor eine Studentenparty in einem Veranstaltungszentrum besucht. Mit seinem Transporter soll er sie nach Mönkhagen gebracht und dort in der Feldmark vergewaltigt haben. Anschließend soll er sie gefesselt, geknebelt und zusätzlich noch am Geäst des Knicks festgebunden haben, heißt es in der Anklage.

Der Angeklagte war drei Wochen nach der Tat festgenommen worden. Ihm werde noch eine weitere Tat vorgeworfen, sagte die Lübecker Oberstaatsanwältin Ulla Hingst. Im September 2019 soll der Mann bereits eine 25 Jahre alte Studentin, die ebenfalls auf dem Heimweg von einer Veranstaltung war, angegriffen und in seine Kleingartenparzelle verschleppt haben. Zu einem sexuellen Übergriff sei es in diesem Fall aber nicht gekommen, sagte Hingst. Die junge Frau habe sich selbst befreien und flüchten können.

Zu dem Prozess sind bislang 30 Zeugen, vier Sachverständige und ein Dolmetscher geladen. Ein Urteil soll voraussichtlich Mitte Juni verkündet werden. (dpa/lno)