Stromverbrauch der Rechenzentren in Hessen steigt

Wiesbaden - Hessen will den Energieverbrauch der Rechenzentren im Land senken. Ein Ziel der Strategie „Digitales Hessen” von 2016 sei, dass das Bundesland Standort der weltweit sichersten und energieeffizientesten Rechenzentren werde, sagte Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) auf eine Kleine Anfrage der Linke-Fraktion in Wiesbaden. Da jedoch die Nachfrage nach Rechenzentrumsstandorten weiter zunehme und gleichzeitig Hessen auch als Digitalstandort gestärkt werden solle, liege der Fokus auf einer stärkeren Effizienz etwa durch die Abwärmenutzung.
Mit Begleitung der Landesregierung befänden sich derzeit vier Projekte zur Abwärmenutzung in der Planung, teilte der Minister mit. Als Abwärme wird die Wärme bezeichnet, die von einem technischen Gerät wie etwa einem Kühlschrank oder einer technischen Anlage wie einem Rechenzentrum erzeugt, jedoch nicht genutzt wird.
Das Land setze bei der Beschaffung und dem Betrieb der eigenen Rechenzentren zudem auf Verbesserungen an der Hardware sowie eine effizientere Klimatisierung und Kühlung, erklärte Al-Wazir. Es gebe allerdings auch noch Potenziale etwa für den Einsatz von Wasserkühlung, für die Nutzung der eigenen Abwärme sowie für die Eigenstromerzeugung.
Der Energieaufwand für die Rechenzentren in Hessen habe nach Hochrechnungen im vergangenen Jahr bei einem Stromverbrauch von 3,4 Milliarden Kilowattstunden gelegen, teilte der Minister mit. Im laufenden Jahr werde dieser Stromverbrauch voraussichtlich auf über vier Milliarden Kilowattstunden ansteigen. Wie viele Rechenzentren im Land betrieben werden, sei jedoch nicht genau ermittelbar, sagte Al-Wazir und verwies dabei auf viele Standorte im Eigenbetrieb etwa bei Banken. (dpa/lhe)