Steuerzahlerbund: Hessentag ist "völlig überdimensioniert"

Korbach/Wiesbaden - Vor dem Start des Hessentags in Korbach kritisiert der Bund der Steuerzahler die Ausgaben für das Volksfest. „Was in den 1960er-Jahren als bescheidenes Fest an einem Wochenende begann, ist zu einer zehntägigen Party ausgeufert, die aus unterschiedlichen öffentlichen Kassen mit mehr als 20 Millionen Euro subventioniert wird”, sagte Joachim Papendick, Vorsitzender des Steuerzahlerbunds in Hessen, am Donnerstag. Auch in Korbach werde „völlig überdimensioniert” gefeiert. Die Kehrseite seien Millionendefizite, die vor allem die Bürger der Kommune träfen, die den Hessentag ausrichte.
Der Gigantismus des Landesfests müsse beendet werden, indem entweder kürzer oder in einem anderen Turnus gefeiert werde, erklärte Papendick. Zudem sei fraglich, ob Stars wie „Sunrise Avenue” für Auftritte eingekauft werden müssten. In diesem Jahr sei besonders problematisch, dass der Hessentag und die Landesgartenschau in Bad Schwalbach parallel ausgetragen würden. Das Land solle sich auf ein Fest beschränken.
Laut der Stadt Korbach beträgt das Budget für die Veranstaltungen des Hessentags in diesem Jahr 11,2 Millionen Euro. Die Organisatoren hoffen, dass nach Abzug der Einnahmen am Ende nur 2,8 Millionen Euro durch die Stadt zugeschossen werden müssen. Diese erhält allerdings auch zahlreiche Zuschüsse vom Land für Bauprojekte. Zu dem Fest in Nordhessen vom 25. Mai bis 3. Juni werden 750 000 Besucher erwartet. (dpa/lhe)