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Stadtporträt Köln zur WM 2006 Stadtporträt Köln zur WM 2006: Dom und Karneval, Millowitsch und Fußball

Von Dietmar Fuchs 23.03.2005, 15:33
Ein Fan des 1. FC Köln hält beim Zweitligaspiel 1.FC Köln - Rot-Weiß Essen im RheinEnergie-Stadion in Köln seinen Schal in die Höhe (Archivfoto vom 20.03.2005). Das Stadion, das 2004 eröffnet wurde, bietet bei internationalen Spielen rund 46.00 Zuschauern Platz. Köln ist neben Dortmund und Gelsenkirchen nordrhein-westfälischer Austragungsort von Spielen der Fußball-Weltmeisterschaft 2006. (Foto: dpa)
Ein Fan des 1. FC Köln hält beim Zweitligaspiel 1.FC Köln - Rot-Weiß Essen im RheinEnergie-Stadion in Köln seinen Schal in die Höhe (Archivfoto vom 20.03.2005). Das Stadion, das 2004 eröffnet wurde, bietet bei internationalen Spielen rund 46.00 Zuschauern Platz. Köln ist neben Dortmund und Gelsenkirchen nordrhein-westfälischer Austragungsort von Spielen der Fußball-Weltmeisterschaft 2006. (Foto: dpa) dpa

Köln/dpa. - Aber auch der Fußball bildet ein Herzstück Kölns: der1. FC Köln, 1964 erster Meister der Bundesliga, ist mit seinen vielenProtagonisten wie Hans Schäfer, Wolfgang Overath, Hannes Löhr,Wolfgang Weber, Harald «Toni» Schumacher, Pierre Littbarski oder BodoIllgner immer noch ein Traditionsbegriff, wenngleich die aktuelleMannschaft nur in der 2. Liga spielt.

Doch die Zukunft ist programmiert: Fußball soll dauerhafterstklassig werden in der Domstadt. Lukas Podolski steht alsjugendlicher Kölner Volksheld ebenso für das Erbe eines Overath odereines Schäfer wie das neue RheinEnergieStadion, das für die WM 2006schon jetzt als «leuchtendes Beispiel» voraus geht: Die vier jeweils72 m hohen Türme, an denen das Dach der hoch modernen Arenaaufgehängt ist, erstrahlen nachts in hellem Glanz und sindarchitektonisches Ausrufezeichen des Fußball-«Tempels», der an Stelledes Müngersdorfer Stadions entstand und in dem bei derWeltmeisterschafts-Endrunde 2006 zwischen dem 11. und 26. Juni vierVorrunden-Partien und ein Achtelfinale ausgetragen werden.

Schon lange vor der WM darf sich Köln der internationalenWertschätzung für das rund 120 Millionen Euro teure Stadion sichersein. «Ich fahre mit der Sicherheit nach Hause, dass in der Domstadtalles in bester Ordnung ist. Das gibt uns mentale Kraft», sagte ChuckBlazer, Mitglied des Exekutiv-Komitees des Weltverbandes FIFA, nachder Inspektion der Arena, die auch Spielstätte für den ConfederationsCup (15. bis 29. Juni) sein wird. Vom gesamten Erscheinungsbild desneuen Kölner «Schmuckkästchens», das Oberbürgermeister Fritz Schramma(CDU) als «neues sportliches Wahrzeichen» der Domstadt bezeichnete,zeigte sich die FIFA-Delegation tief beeindruckt.

Im Wiederaufbau haben die Kölner aber nicht nur freudige, sondernauch überaus leidvolle Erfahrungen gemacht. Während des ZweitenWeltkriegs wurden etwa 90 Prozent der Altstadt zerstört, von deneinstmals fast 800 000 Kölnern lebten nach dem Kriegsende nur nochetwa 40 000 in der Stadt, in der schon 1388 die erste bürgerlicheUniversität Deutschlands gegründet worden war. Doch die Lehranstaltwurde mit der Kapitulation vor den französischen Revolutionstruppenam 6. Oktober 1794 geschlossen, an jenem Tag war das Ende der freienReichsstadt Köln besiegelt.

Heute ist Köln mit knapp über einer Million Einwohner auf einerFläche von mehr als 400 Quadratkilometern die größte Stadt Nordrhein-Westfalens. Der Ruf der Domstadt und des Karnevals eilt ihr voraus,doch in jüngerer Vergangenheit ist Köln in hohem Maß alsWirtschaftsstandort für Medienunternehmen und die IT-Industrie zueiner globalen Plattform geworden. Geprägt wird Köln aber auch durcheine hohe museale Vielfalt wie das Römisch-Germanische Museum, dasMuseum Ludwig oder das Imhoff-Stollwerck-Museum für Schokoladen-Liebhaber. Direkt nebenan liegt im Rheinauhafen das Deutsche Sport-und Olympia-Museum, unmittelbar neben der künftigen WM-Arena imStadtteil Junkersdorf liegt die Deutsche Sporthochschule (DSH), dieim Wettbewerb der Hochschulen auf deutscher und internationaler Ebenedurch ihr spezielles Angebot eine besondere Stellung einnimmt.