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Sportler, die für Schlagzeilen sorgten Sportler, die für Schlagzeilen sorgten: Meisterschaften vor Haustür in Halle

Von Detlef Liedmann 26.12.2003, 17:36

Eisleben/MZ. - Da wird sich der neunjährige Philipp Müller noch etwas gedulden müssen, bis sein Weihnachtswunsch in Erfüllung geht. Der Eisleber möchte gern mehr Zeit mit seinem großen Bruder verbringen. Doch das ist selbst zum Fest kaum möglich. Denn sogar am Heiligabend stand beim 18-jährigen Norman Müller noch einmal Training auf dem Tagesplan.

Der 1,97 Meter große Eisleber, der für die Halleschen Leichtathletikfreunde startet, gehört in der Jugend A zu den besten Zehnkämpfern Deutschlands. Mit 7334 Punkten hat er sich bei der nationalen Meisterschaft dieses Jahres Bronze geholt. Und am 31. Januar steht die Hallenmeisterschaft im Mehrkampf an. Und quasi vor der Haustür. In Halle nämlich. "Das motiviert natürlich noch zusätzlich", so Müller. Da bleibt nicht viel Zeit zum Verschnaufen. Nur zu Weihnachten hat Trainer Wolfgang Kühne ihm eine kurze Pause gegönnt.

Bei Kühne trainieren auch Sebastian Knabe und Astrid Retzke. Retzke war 2000 Olympiastarterin in Sydney. Doch Athen 2004 kommt für Müller noch zu früh, zumal sein Jahrgang so stark ist wie lange keiner mehr. Das er international mithalten kann, hat Norman Müller aber dieses Jahr schon bewiesen. Bei einem Länderkampf zeigte er der Konkurrenz Frankreich, England und der Schweiz die Hacken. Besonders im Weitsprung (7,25 Meter), Hochsprung (1,97) und Kugelstoßen (15,50 Meter mit dem sechs Kilo schweren Gerät) hat er sehr große Fortschritte gemacht.

"Aber mit dem Diskus und beim Stabhochsprung habe ich noch Reserven", so Müller, der am halleschen Sportgymnasium eine zwölfte Klasse besucht. Trotz der Anstrengungen in der Schule hat es Müller aber geschafft, seine Bestleistung über 1500 Meter, der letzten Disziplin des Zehnkampfes, innerhalb eines Jahres um 38 Sekunden zu steigern. Das macht satte 211 Punkte aus. 2003 war übrigens auch gesundheitlich ein gutes Jahr.

"Ich bin verletzungsfrei durchgekommen", so Müller. An solche von ihm erreichte Zeiten und Weiten mag Philipp Müller noch nicht denken. Beim SSV Eisleben, wo Bruder Norman einst seine Laufbahn begann, trainiert er Sprint und Ballweitwurf. Und träumt davon, mehr Zeit mit dem Bruder zu verbringen.