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Sparda-Bank Berlin Sparda-Bank Berlin: Kunden suchen nach sicheren Sparformen

Von Rainer Gummelt 21.08.2001, 17:42

Halle/MZ. - Die Sparda-Bank Berlin lässt sich ihre Kunden etwas kosten. Ihren 400 000 Kunden in den neuen Ländern und in Berlin führt sie das Girokonto kostenlos und gibt auch die EC- und die Eurokarte gratis hinzu.

Die Kunden der 1990 aus der Reichsbahnsparkasse hervorgegangenen Genossenschaftsbank danken es ihrem Kreditinstitut. Im Jahr 2000 sorgten sie für das größte Wachstum der Bilanzsumme seit Bestehen der Bank. Sie wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 700 Millionen Mark. Das sagte Uta Henze, Geschäftsstellenleiterin der Sparda-Bank in Halle-Neustadt.

Die Bilanzsumme aller 14 Sparda-Banken in Deutschland hat sich nach ihren Angaben zwischen 1991 und 2000 um knapp 200 Prozent erhöht. Die Sparda-Bank Berlin habe im selben Zeitraum um 340 Prozent zugelegt, erklärte Henze und verwies auf die Anziehungskraft des kostenlosen Girokontos.

In Sachsen-Anhalt betreut das Geldinstitut, das sich als Arbeitnehmerbank versteht, in zwölf Filialen 100 000 Kunden. Jährlich gewinnt die Bank 30 000 bis 40 000 neue Mitglieder. Im vergangenen Jahr waren es 37 500, darunter 6 000 aus Sachsen-Anhalt.

Einen besonderen Schub erhielt die Filiale in Halle-Neustadt. Sie habe vom Rückzug der Hypovereinsbank und der Norrisbank, aus Halle-Neustadt profitieren können, meinte Henze. "Die Sparda-Bank Berlin wird sich nicht zurückziehen. Wir haben in Dessau sogar eine weitere Filiale eröffnet", hob Henrik Gens, Regionalleiter Sachsen-Anhalt der Bank, hervor.

Auch im Jahr 2 000 scheint der Erfolg der Sparda-Bank Berlin treu zu bleiben. Während das Einlagevolumen im vergangenen Jahr um rund zehn Prozent wuchs, sei diese Marke in diesem Jahr bereits erreicht worden, zog Gens eine Zwischenbilanz. Er rechnet mit einem Wachstum bis zum Jahresende von 15 bis 20 Prozent.

Ein Grund für die positive Geschäftsentwicklung sei, dass nach den Einbrüchen an den Börsen die Kunden nun wieder stärker sicherere Anlageformen wählten. So sei das Wertpapiergeschäft deutlich zurück gegangen. Während im Vorjahr bei der Privatkunden-Bank Fondsanteile noch für 100 Millionen Mark verkauft wurden - doppelt so viel wie 1999 - hätten Kunden im ersten Halbjahr 2001 nur 30 Millionen dafür ausgegeben, berichtet Gens. "Die Kunden halten ihr Geld jetzt eher zusammen und gehen in sichere Sparformen", meint Geschäftsstellenleiterin Henze, die am Jahresende in ihrer Filiale das 4000. Girokonto eröffnen will.

Auch Axel Genzmer, Bezirksleiter der ebenfalls zum genossenschaftlichen Finanzverbund gehörenden Bausparkasse Schwäbisch Hall, spürt die wieder stärkere Hinwendung zum Sparen. Das Bauspargeschäft habe sich wieder deutlich belebt, so Genzmer. Das Kreditvolumen bei der Sparda-Bank Berlin hat nach den Worten von Uta Henze, im ersten Halbjahr dieses Jahres in Sachsen-Anhalt rund 488 Millionen Mark betragen. Dies seien 21 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum gewesen.

Die Sparda-Bank Berlin ist mit 70 Filialen in den neuen Ländern und in Berlin vertreten. Sie hat 680 Beschäftigte und ist nach eigenen Angaben eine der mitgliederstärksten Genossenschaftsbanken in Deutschland. Voraussetzung für eine Mitgliedschaft in der Bank ist der Erwerb mindestens eines Genossenschaftsanteils für 100 Mark. Die Rendite betrug im Vorjahr acht Prozent.