Spanien Spanien: «hijo de puta»: Beckham spricht Spanisch
Madrid/dpa. - Nach einem Jahr bei Real Madrid hat David Beckhamnur wenig Spanisch gelernt. Im Ligaspiel der «Königlichen» bei RealMurcia versuchte der englische Fußballer es dann doch einmal mit derSprache seiner Wahlheimat - und prompt bekam er die Rote Karte.Beckham habe einen Linienrichter als «hijo de puta» (Hurensohn)bezeichnet, heißt es im Schiedsrichterbericht. Was der «Spice Boy»sonst noch alles rief, hatte er Referee gar nicht mitbekommen.«Vermutlich war es Englisch», notierte er in seinen Bericht.
Beckhams Platzverweis bedeutete für die Madrilenen am Sonntagabendin Murcia den Anfang vom Ende. Die «Galaktischen» verloren 1:2 (0:2)beim Tabellenletzten, der seit Wochen als Absteiger feststeht. Es warihre vierte Punktspielniederlage nacheinander. Eine solche Seriehatte es in der 102-jährigen Clubgeschichte noch nicht gegeben. Realfiel einen Spieltag vor Saisonschluss auf den dritten Platz derPrimera División zurück. Damit müssen die Madrilenen wahrscheinlichim August die Qualifikation für die Champions League bestreiten undihre geplante Welttournee durch Asien und die USA absagen.
«Vom ruhmreichen Real blieb nur ein Trümmerhaufen», konstatiertedas Sportblatt «Marca» am Montag. «Beckhams Verhalten schreit zumHimmel. Wenn der Kapitän der englischen Nationalelf fußballerischschon nichts mehr zu bieten hat, sollte er wenigstens auf sein Imageachten.» Die Zeitung «El País» mutmaßt, dass die Partie in Murcia alsBeckhams letztes Spiel im Real-Trikot in die Annalen eingehen könnte.
Der «Untergang des weißen Imperiums» («Sport») versetzte dieClubführung in Ratlosigkeit. «Ich habe für all das keine Erklärung»,gestand Manager Jorge Valdano ein. «Wir können uns bei den Fans nurentschuldigen.» Trainer Carlos Queiroz denkt nicht an einenRücktritt, obwohl die Presse ihn verspottet und ihm vorhält, sein Amtnur den gut gebundenen Krawatten zu verdanken.
Als Nachfolger wird José Antonio Camacho gehandelt. «Das Gute ander Real-Krise ist, dass der neue Coach nicht mehr nach seinenSchlipsknoten ausgesucht wird», höhnte das Sportblatt «As». Der Ex-Nationaltrainer gewann in Portugal mit Benfica Lissabon dasPokalfinale 2:1 gegen den FC Porto. Benfica holte damit erstmals seitacht Jahren wieder einen Titel. Für den neuen Meister FC Porto, deram 26. Mai in Gelsenkirchen im Finale der Champions League auf denAS Monaco trifft, ist der Traum vom «Triple» ausgeträumt.