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Software-Tipp Software-Tipp: Steuern sparen am Computer

Von Burkhard Fraune 28.01.2007, 18:44

Halle/MZ. - Im Laden kann meist zwischen fünf oder sechs Produkten ausgewählt werden, sagt Björn Lorenz von der Zeitschrift "Chip": "Man kann blind ins Regal greifen." Die bekannteren Programme wie "Taxman" oder "WISO Sparbuch" seien alle gut und sich zuletzt immer ähnlicher geworden. Der Kauf sei zur Geschmacksfrage geworden - je nachdem, welche Benutzeroberfläche am besten gefällt. "Da lohnt sich der Blick auf die Demo-Versionen im Internet", rät Lorenz. Mit einem zu alten Rechner funktioniere die Erklärung jedoch nicht. Ein Prozessor mit mehr als 350 Megabyte Taktfrequenz sollte es schon sein.

Auch an Literatur halten die Programme viel bereit: Das Handbuch zum "Taxman '07" von Lexware etwa hat mehr als 600 Seiten. Bei der "Steuersparerklärung 2007" der Akademischen Arbeitsgemeinschaft sind es sogar 700 Seiten. Erstmals auf dem Markt ist die "Konz Steuer-Software 2007" von Droemer Knaur. Ihr liegt "Der große Konz" mit seinem Versprechen von 1 000 ganz legalen Steuertricks bei.

Alle Programme arbeiten mit "Elster", dem Übermittlungsprogramm der Finanzämter. Damit wird die Steuererklärung elektronisch zum Sachbearbeiter geschickt. Dieser muss dann nicht mehr die Daten von den Bögen abschreiben und in den Behördenrechner eingeben.In Berlin zum Beispiel erledigen 17 Prozent der Steuerzahler ihre Erklärung mit "Elster". Sie ersparen sich das Einreichen von Belegen. "Wir garantieren die Bearbeitung innerhalb von vier Wochen", sagt Frank Pippig von der Berliner Senatsverwaltung für Finanzen. Das gelte aber nur für einfache Erklärungen. Wer Lohnersatzleistungen bezieht oder auch Spendenquittungen einreichen will, müsse weiter Papierformulare verwenden.

"'Elster' beinhaltet immer eine Plausibilitätsprüfung, damit sind die elektronisch übermittelten Erklärungen immer fehlerfrei", so Pippig weiter. Allerdings ersetzt das Finanzamtssystem kein Kauf-Programm. Fehlerfrei seien die Erklärungen zwar, räumen die kommerziellen Hersteller ein. "Sie bekommen da eine Ausfüllhilfe, aber keine Steuertipps", sagt Thomas Matena von Buhl Data, dem Herausgeber des "WISO Sparbuchs".

Und selbst Steuerberater können den Kauf-Softwares etwas abgewinnen. Für die durchschnittliche Erklärung, aber auch für kleine Gewerbetreibende oder Freiberufler seien sie ausreichend, sagt etwa Steuerberater Carsten Butenschön aus Berlin. Darüber hinaus stießen die Programme aber an ihre Grenzen. Eine langfristige Steuerstrategie etwa dürfte niemand erwarten.