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Skispringen Skispringen: Hannawald: «Feiern bringt nichts»

11.02.2002, 11:51

Salt Lake City/dpa. - Die neue Arbeitskluft ist steifer als anderes Material und solllaut Steiert auf der sonniger gelegenen Großschanze von Vorteil sein.Michael Uhrmann und Christof Duffner testeten die Anzüge bereits aufder Normalschanze und befanden sie für gut; Hannawald und Schmitttraten noch mit dem alten Material an.

Die Materialkommission des Internationalen Skiverbandes FIS hattevor der ersten olympischen Sprung-Entscheidung die aerodynamischenHelme der Deutschen und Anzüge aus zwei verschiedenen Stoffenverboten. «Es wird viel Geld investiert, um Material zu entwickeln.Ständig werden wir mit unseren Vorschlägen abgewiesen. Es ist Zeit,das Reglement zu ändern», wetterte Steiert.

Ansonsten herrschte aber Freude pur. Hannawalds Silbermedaille wardas beste deutsche Ergebnis auf einer olympischen Normalschanze seit1984. Damals hatte Jens Weißflog in Sarajevo Gold gewonnen. «Wirhaben auf der kleinen Schanze selten etwas reißen können», ordneteBundestrainer Reinhard Heß den zweiten Platz hinter demÜberraschungssieger Simon Ammann (Schweiz) wie einen Sieg ein. «Ichbekenne mich zu dieser Mannschaft, die hervorragend gesprungen istund Deutschland sehr gut vertreten hat», sagte Heß.

Der bekennende Großschanzen-Liebhaber Hannawald sieht sich nichtals logischen Topfavoriten für die 120-m-Schanze am Mittwoch. «Auchwenn jetzt von außen sehr viele so rechnen, dass ich nun automatischGold hole: Das ist ziemlich falsch. Es sind so viele am Start, dieauch gut springen», sagte er und wiederholte wie üblich zurBekräftigung: «Ich versuche, einfach in Ruhe mein Zeug zu machen.»

Martin Schmitts Miene war nicht frei von Sorgenfalten. Nachansteigender Form in den beiden Trainingslagern in Lillehammer undSt. Moritz war der 7. Platz für ihn «ein ziemlicher Rückschritt.»Mehr noch schmerzte sein Knie, in dem sich erneut die chronischePatellasehnen-Entzündung bemerkbar machte. Doch Mannschaftsarzt Dr.Ernst Jakob gab Entwarnung: «Ich denke nicht, dass das ein Problemwerden kann.»

Dies könnte eher im mentalen Bereich auftreten. Daher will sichder Bundestrainer intensiv um den viermaligen Weltmeister kümmern.«Das Wichtigste in solchen Situationen ist es, dem Athleten Vertrauenentgegenzubringen. Das wird ihn wieder aufbauen», erklärte Heß. Fürden Thüringer hat Schmitt «keinen Grund, enttäuscht zu sein». ImGegenteil: «Wenn er den Kopf frei bekommt, ist ihm alles zuzutrauen.Wir werden auf der Großschanze noch viel Freude an ihm haben.»