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Ski alpin-WM Ski alpin-WM: Halbzeit ohne Medaillen für deutsche Skirennfahrer

Von Marc Zeilhofer und Arne Richter 07.02.2005, 15:22
Olympische Winterspiele Salt Lake City im Februar, Ski alpin: Die Deutsche Martina Ertl verpasst beim ersten Durchgang des olympischen Riesenslalom das Tor (Foto: dpa).
Olympische Winterspiele Salt Lake City im Februar, Ski alpin: Die Deutsche Martina Ertl verpasst beim ersten Durchgang des olympischen Riesenslalom das Tor (Foto: dpa). dpa/dpaweb

Bormio/dpa. - Besonders die einst vom Erfolg verwöhnten Damen machen Sorgen.

Hilde Gerg verpatzte als Achte ihre letzte WM-Abfahrt und konnteder Rolle als größte Medaillenhoffnung wieder nicht gerecht werden.«Es gibt keinen Vorwurf, weder an Hilde, noch an die Trainer», sagteVogel. Auch ohne Edelmetall werde man an den langfristigen Konzeptenfesthalten. Zwei Großereignisse hintereinander ohne Medaille hatte esfür den DSV zuletzt bei WM 1970 und Olympia 1972 gegeben.

Personelle Konsequenzen wie nach der WM 2003 schloss Vogel inseinem Zwischenfazit vor den technischen Wettbewerben in dieser Wocheaus. «Solche Gedankenspiele finden überhaupt nicht statt. Ich glaubenicht, dass panische Reaktionen Ziel führend wären.» Noch am Sonntagversammelte Vogel Trainer und Athleten im Hotel Nordik bei Cappucinound Rotwein zu einem Gespräch. «Wir konnten das Ergebnis schnellanalysieren», sagte er. Die Erklärungen für das Abschneiden fallenjedoch bescheiden aus. «Bei diesen Bedingungen, mit großer Kälte undtrockenem Schnee, ist die Konkurrenz momentan besser.»

Auch Damen-Cheftrainer Wolfgang Maier musste eingestehen, dassseine Athletinnen trotz der Vorbereitung im benachbarten Sarntalunter den bei der WM herrschenden Schneeverhältnissen nicht mehr zurWeltspitze zählen. Gänzlich enteilt sind die Ski-Koryphäen wieDoppel-Weltmeisterin Janica Kostelic (Kroatien) und Super-G-SiegerinAnja Pärson (Schweden). «Wir haben eine gute Leistung gezeigt abermüssen akzeptieren, dass die anderen besser waren», sagte Maier.

Der einstige «Goldschmied» Maier wirkte nach dem 22. Rennen ohnedeutsches Edelmetall bei WM und Olympia angeschlagen und flüchtetesich in bitterbösen Sarkasmus: «Ich wollte mich an meinemAkkreditierungsband erhängen, aber es ist gerissen.» Vor demRiesenslalom am Dienstag (09.30/13.00 ARD und Eurosport) bleibt nurdie Hoffnung auf einen Glückstreffer: «Wir haben die zwei bestenMöglichkeiten vertan, jetzt muss man sich überraschen lassen.Vielleicht passiert noch ein Hammer.»

Die Hoffnungen in der schwächsten Disziplin richten sich aufMartina Ertl, die auch nach ihrem Kurzurlaub in der Heimat noch unterleichten Kopfschmerzen nach ihrer Gehirnerschütterung leidet. Ohnedie verletzte Maria Riesch tritt das Manko der dünnen Personaldeckeschonungslos zu Tage. In keinem Wettbewerb nutzt der DSV seinKontingent von vier Startplätzen.

Für positive Stimmung sorgen ausgerechnet die einst nur nochbelächelten DSV-Herren. Der sechste Super-G-Platz von Florian Eckertist das bislang beste DSV-Resultat, und auch im Slalom ist mit AloisVogl und Felix Neureuther eine Überraschung drin.