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Ski alpin Ski alpin: Skistar Hermann Maier sauer auf Skiverband

20.10.2003, 14:40

Stuttgart/Sölden/dpa. - Zwischen dem Österreichischen Skiverband (ÖSV) und dem Internationalen Skiverband (FIS) ist kurz vor dem alpinen Weltcup-Auftakt am Wochenende in Sölden heftiger Streit über die Startnummer für Hermann Maier ausgebrochen. Der ÖSV ist verärgert darüber, dass Maier trotz Verletztenstatus beim Riesenslalom am Sonntag erst als 27. an den Start gehen darf, berichtete am Montag die österreichische Nachrichtenagentur APA. «Das Problem ist offenbar, dass ich Österreicher bin und in der Vergangenheit zu erfolgreich war», sagte Maier.

Der Doppel-Olympiasieger ärgert sich vor allem über den deutschen Herren-Renndirektor Günther Hujara. Dieser hat den Verletztenstatus so ausgelegt, dass Maier sowohl im Riesentorlauf als auch in der Abfahrt deutlich an Punkten verloren hat und daher mit hinteren Startnummern zurecht kommen muss. Maier hatte nach seinem schweren Motorrad-Unfall im Sommer 2001 eine ganze Saison ausgesetzt, im vergangenen Winter aber einige Rennen, darunter einen Riesentorlauf in Adelboden, bestritten. Das FIS-Alpinkomitee unter der Leitung des Österreichers Toni Sailer hat sich Hujaras Standpunkt angeschlossen. Nun geht der Fall an den FIS-Vorstand.

Das Gerangel um die Startnummer ist nicht der erste Konflikt zwischen FIS-Funktionär Hujara und dem österreichischen Ski- Superstar. 1997 wurde Maier in Val d'Isere wegen vorzeitigen Abschnallens der Ski disqualifiziert, drei Jahre später überzog er an gleicher Stelle die Besichtigungszeit. Erst im vergangenen Dezember hatte Hujara in Beaver Creek außerdem mehrere ÖSV-Läufer nach dem Training disqualifiziert und zudem wegen unerlaubter Trainer-Hilfe eine Geldstrafe gegen den ÖSV ausgesprochen.

Maier glaubt nicht an Zufall. «Ich war in allen Disziplinen Nummer 1. Man sollte den Verletztenstatus nie gegen einen Athleten auslegen, aber offenbar sind einige bei der FIS der Meinung, dass ich nicht verletzt genug war. Wenn es möglich wäre, würde man mich auf Platz 80 zurückreihen», sagte der Flachauer. «Es ist wirklich nicht leicht mit Menschen, die kein Rückgrat haben. Nach der Saison gratulieren sie dir, aber wenn sie im Hintergrund arbeiten, hauen sie dir das Hackl ins Kreuz.»

Der 30-Jährige wäre wegen seiner schlechten Startnummer in Sölden schon mit einem Platz in den Top 15 zufrieden. Ein Duell mit Stephan Eberharter sieht er schon gar nicht. «Es schaut eher so aus, als ob wir beide uns im kommenden Winter warm anziehen müssen», sagte Maier.