Ski alpin Ski alpin: Bergmann-Schmuderer findet in Erfolgsspur zurück
Aspen/Lake Louise/dpa. - Mit Platz sieben beimWeltcup-Slalom in Aspen/USA rettete die 28-Jährige aus Lam am Sonntagdie Bilanz des deutschen Teams, obwohl sie seit dem Sommer nicht mehrzur Mannschaft gehört. Der deutsche Skiverband (DSV) hatte dieMannschafts-Weltmeisterin von 2005 nach schlechten Leistungen undwegen disziplinarischer Gründe aus dem Kader geworfen. Was genau derGrund für den Ausschluss war, darüber schweigen sich beide Parteienaus. «Das ist etwas zwischen ihr, Alpindirektor Wolfgang Maier undmir. Sonst geht das keinen etwas an», sagte Cheftrainer MathiasBerthold.
Die Tür steht der eigenwilligen, meinungsfreudigen und mitunterauch dickköpfigen Slalomspezialistin jedoch offener denn je. NachPlatz sechs und sieben hat sich Bergmann-Schmuderer bereits für dieWeltmeisterschaft in Are/Schweden vom 3. bis 18. Februar 2007qualifiziert. In den nächsten beiden Slaloms muss sie noch einePlatzierung unter den besten 15 erreichen, um wieder in den deutschenKader aufgenommen zu werden, doch Berthold signalisiert bereits dieRückkehr der verlorenen Tochter. «Da werden wir keine Haare spalten.Ich gehe davon aus, dass sie wieder dabei ist.»
Auf sich allein gestellt musste Bergmann-Schmuderer nicht nurihren Privattrainer selber bezahlen, sondern in der Sommer-Vorbereitung auch sämtliche Reisen auf die Gletscher. Die ungewohnteEigenständigkeit hatte aber auch Vorteile. «Ich konnte das machen,was ich gebraucht hab. Die Ergebnisse zeigen mir, dass ich nichtalles falsch gemacht habe», sagte Bergmann-Schmuderer, die 2004 nochDritte im Slalom-Weltcup war, im vergangenen Winter aber auf Rang 20abrutschte. Die Dosierung des Trainings wegen des mit hartnäckigenWirbelsäulen-Problemen reagierenden Körpers schlug an: Die Schmerzenwurden weniger, die Technik wieder besser. «Ich fahre jetzt etwaslockerer und weiß, wo ich hinwill.»
Die Zusammenarbeit zwischen Privattrainer Franz Ringsgwandl, derBergmann-Schmuderer bereits früher betreute, und denMannschaftstrainern klappt gut. Bei den Rennen haben Berthold undsein Stab das Sagen. «Das klappt alles gut, es gibt klareRichtlinien. Monika verhält sich sehr profihaft», sagt Berthold, derbeim Slalomsieg der Österreicherin Marlies Schild registrierenmusste, dass seine junge Garde Nerven zeigte: «Das war zumVergessen.»
Bei den Männern hofft Abfahrer Stephan Keppler nach derüberraschend guten Vorstellung in Lake Louise auf eine Fortsetzungseines Erfolgserlebnisses. «Ich muss auf dem Boden bleiben, aber dasWochenende war perfekt für mich», meinte der Ebinger, der denleidgeprüften deutschen Speed-Spezialisten mit Platz acht in derAbfahrt und Rang 27 im Super-G endlich wieder vorzeigbarePlatzierungen bescherte. Auf der technisch äußerst anspruchsvollenAbfahrtsstrecke in Beaver Creek/USA will der 23-Jährige am Wochenendeweiter punkten.