Skeleton Skeleton: Starkes Frauen-Trio
Leipzig/dpa. - Die besseren Karten für einen Platz auf dem Podest haben dieFrauen, denen es bei den olympischen Wettbewerben vor Jahrzehnten inSt. Moritz noch nicht erlaubt war, sich kopfüber den Cresta Runhinunter zu stürzen. Mit Steffi Hanzlik (Steinbach-Hallenberg), DianaSartor (Altenberg) und Monique Riekewald (Oberhof) startet am Freitagin Königssee ein leistungsstarkes Trio in den Weltcup. Belegen diedrei Frauen nach den fünf Rennen der Weltcup-Serie einen der erstendrei Plätze in der Nationenwertung, dürfen bei der olympischenSkeleton-Premiere der Frauen in Salt Lake City zwei Deutsche an denStart gehen.
«Bei den Frauen sind wir hundertprozentig in der Weltspitzedabei», sagt Hofmann nach der Saisonvorbereitung, in der sich alledrei Damen am Start enorm steigern konnten. Steffi Hanzlik, die sichim Jahr 2000 als erste Skeleton-Weltmeisterin feiern lassen durfte,hat nach einer Bein-Operation im Frühling wieder den Anschlusseschafft. Bei der 25-Jährigen wurde aus dem Schienbein ein gutartigerTumor entfernt und Knochenmark aus dem Hüftknochen verpflanzt.
Das Comeback ihres Thüringer Kollegen Andy Böhme verlief nicht soreibungslos. Der Oberhofer, der 2000 ebenfalls Weltmeister war undwegen Verletzungen fast die komplette vergangene Saison pausierenmusste, scheiterte in den nationalen Ausscheidungsrennen zum Weltcup.«Der Olympia-Zug ist noch nicht endgültig abgefahren», sagteBundestrainer Hofmann zu den Aussichten des erfahrenen Athleten, dochnoch ins Aufgebot für Salt Lake City zu rutschen. Zunächst kann Böhmenur hoffen, dass seine Konkurrenten Willi Schneider (Königssee),Frank Kleber und Peter Meyer (beide München) in der Weltcup-Nationenwertung mindestens Platz drei erkämpfen und damit dreiOlympia-Tickets sichern.
Vom Abschneiden der Exoten in der Eisrinne hängt ihre Einstufungins Sportfördersystem ab. Bleiben die Skeleton-Spezialisten inAmerika ohne Medaille, fehlt ihnen auch künftig die Lobby, um mehrGeld für gutes Material einzufordern. Die Forschungs- undEntwicklungsstelle (FES) in Berlin baut noch keine Skeleton-Schlitten, die deutschen Athleten müssen mit diversen ausländischenModellen vorlieb nehmen. «Wir arbeiten daran, dass uns die FESwenigstens mit schnellen Kufen helfen kann», verrät Hofmann. Wenn dasMaterial gut läuft, kommt es eventuell schon am Freitag zum Einsatz.
Hofmann will das Feld möglichst gut bestellen, bevor er seinenStuhl räumt. Ab 1. April wechselt der 45-Jährige als Leiter derBundeswehr-Sportfördergruppe nach Bischofswiesen. Ob sein Nachfolgernoch hauptamtlich als Skeleton-Trainer arbeiten darf, hängtmaßgeblich vom Olympia-Abschneiden von Hanzlik & Co. ab.