Situation ist verworren
Dessau/MZ. - Die Wirren im Abstiegskampf sind allgegenwärtig. Nicht nur in Dessau. "Es ist eine absolut unlogische und völlig absurde Situation, die weder durch die Spielordnung noch durch die Durchführungsbestimmungen zu begründen ist", kritisiert Wuppertals Manager Stefan Adam die Pläne, Fredenbeck nur Pluspunkte abzuziehen.
Wuppertal und Dessau könnten die Leidtragenden sein, verlieren beide am Sonnabend, siegt Fredenbeck. Bei Punktgleichheit wäre der VfL immer im Vorteil. Zwar hofft Adam, dass es nicht zu einer solchen Konstellation kommt, kündigt aber an: "Sollte der Fall eintreten, werden wir juristisch vorbereitet sein und auch einen Gang vor das Sportgericht nicht scheuen." Dessau plant Ähnliches.
Wolfgang Spitz weiß um die Situation, versichert aber. "Damit beschäftigen wir uns nicht." Dessaus Trainer will am letzten Spieltag das schaffen, was diese Saison noch nicht gelang: ein Auswärtssieg. "So gehen wir dem juristischen Kram aus dem Weg." Augustdorf / Hövelhof ist dafür nicht eben die leichteste Aufgabe. Was Mut macht: In eigener Halle siegte Dessau 24:23.
Mit 32:34 Punkten steht das Augustdorfer Team von Diethard von Bönigk im gesicherten Mittelfeld der Tabelle, ist aber immer für eine Überraschung gut. Zuletzt bekam das Reinickendorf zu spüren. Der 25:24-Auswärtssieg wurde aber teuer bezahlt. Rico Bonath, Leihspieler aus Lemgo und vor einem Wechsel nach Wilhelmshaven stehend, zog sich einen Kreuzbandriss zu. Mit 122 Toren war der 21-Jährige der drittbeste Torjäger der Augustdorfer Mannschaft.
"Augustdorf geht Tempo, macht wenig Fehler, spielt sehr aggressiv", lobt Spitz den Gegner. Nicht nur das macht Sorgen. "Uns hat voll die Grippe erwischt. Wir gehen auf dem Zahnfleisch." Gregorz Subocz, Alexander Matschos und Christian Schöne fehlten beim Training. Nick Heinemann plagt eine Handverletzung. "Wir werden alles versuchen", verspricht Spitz. Doch Augustdorf wird alles geben. "Die haben noch die Chance, an Spenge vorbei zu ziehen. Da geht es um viel Prestige."