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Siegfried Mehnert Siegfried Mehnert: Chefposten in Halle kein Thema

Von Petra Szag 12.03.2001, 20:12

Halle/MZ. - Siegfried Mehnert staunte nicht schlecht darüber, dass er in seiner alten sportlichen Heimat noch immer so bekannt ist. Beim Chemiepokal-Turnier kam Halles bislang erfolgreichster Boxer vor lauter Händeschütteln, Autogrammeschreiben und "Wie geht's denn so ..."-Gesprächen kaum dazu, die Kämpfe im Ring zu verfolgen. Dabei hat der zweifache Europameister (1985/89) und Vizeweltmeister des Jahres 1989 die Handschuhe bereits vor gut zehn Jahren an den berühmten Nagel gehängt und ist mit Sack und Pack ins Badische umgesiedelt.

"Mir ist der Abschied damals nicht leicht gefallen. Deshalb freue ich mich auch jedesmal, wenn ich zu unserem Turnier eingeladen werde", sagt der 38-Jährige, bei dem fünf Chemiepokale im Schrank stehen. Die Ausbildung hatte ihn seinerzeit nach Karlsruhe verschlagen, wo er heute beim Sozialamt arbeitet. Mit seiner Frau und dem 14-jährigen Sohn wohnt er in dem idyllischen Hayna vor den Toren der Großstadt.

Vom Boxsport kann Sigi allerdings noch immer nicht ganz lassen. An drei Tagen in der Woche trainiert er die etwa 30 kleinen und großen Faustkämpfer des Karlsruher SC. "Ich gebe gern meine Erfahrungen weiter und außerdem hält mich das Training ja auch fit", erzählt der mittlerweile einen guten Mittelgewichtler abgebende einstige 63,5- und 67-Kilo-Kämpfer.

Den beim Chemiepokal aufgetauchten Gerüchten, dass er das Zepter vom bisherigen Turniervater Manfred Jost übernehmen und im kommenden Jahr für die Organisation verantwortlich zeichnen werde, widersprach Mehnert mit einem erstaunten Lächeln. "Natürlich werde ich versuchen, bei der Jubliäumsauflage 2002 wieder mit dabei zu sein. Allerdings nur als Zuschauer". Ein Umzug nach Halle stehe für ihn und seine Familie nicht zur Diskussion.