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Schwimmen/WM Schwimmen/WM: Peggy Büchse will Geschichte schwimmen

Von Richard Janssen und Dietmar Fuchs 13.07.2001, 16:56

Fukuoka/dpa. - Eine «gute Herausforderung» nennt Peggy Büchse ihr ungewöhnlichesWM-Programm, «der Doppelstart ist kein Problem, weil ich recht gutregeneriere und nur wenig Zeit brauche, mich zu erholen.» Auf die 25km verzichtet sie, weil sich die Extrem-Distanz mit der Vorbereitungauf die Becken-Wettbewerbe eine knappe Woche später «beißt». Für diegroße Kämpferin, amtierende Welt- und Europameisterin, haben die 5 kmPriorität: «Gewinne ich da schon eine Medaille, kann ich die folgendenRennen locker angehen.» Den Starts im Becken sieht sie ebenfallsgelassen entgegen. «Durch Platz drei über 1500 m in der aktuellenWeltrangliste lasse ich mich nicht verrückt machen.» Nach der WM willsie sich wieder auf ihr Sport- und Pädagogikstudium konzentrieren.

Die bildhübsche Athletin und versierte Taktikerin, die imvergangenen Jahr vor Honolulu auf Hawaii den Welt-Thron eroberte unddamit als bislang letzte deutsche Schwimmerin einen WM-Titel gewann,ist es gewohnt, im kühlen Nass ihr eigenes Rennen abzuspulen. Beißen,kneifen, ziehen: Das zarte Geschlecht schenkt sich nichts. «Im Wasserwerden Frauen zu Bestien», weiß Peggy Büchse. Aber sie kennt dieSpielchen und lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen. «Mitkühlem Kopf zum Titel», heißt ihre Devise. Abwarten und Tee trinken.

«Der Endspurt ist meine Stärke.» Wellen und Sturm stören nicht,Schmerzen muss man «bestenfalls einfach ignorieren». Die Langstrecklersind einiges gewohnt. «Quallen schmecken ekelhaft», wissen sie ausErfahrung, von Haien darf man sich nicht abschrecken lassen.Hauptsache, es wird nicht zu kalt.

Ein gewichtiges Wörtchen mitreden wollen auch die WiesbadenerinAngela Maurer (5/25 km) und Britta Kamrau aus Rostock (10/25 km). Beiden Männern will es der 34-jährige Lehrer Christof Wandratsch ausBurghausen über 10 und 25 km noch einmal wissen. Zuletzt war der Oldie1995 in Wien Europameister. Andre Wilde (Rostock/5 und 10 km), ThomasLurz (Würzburg/5 km) und Christian Hansmann (Erfurt/25 km) dürften imKampf um die vorderen Ränge kaum eine Rolle spielen.

Langstrecken-Koordinator Christian Bartsch setzt in Fukuoka vorallem auf Frauen-Power. «Bei den Frauen ist eine Medaille möglich»,sagt der Rostocker. Titel nicht ausgeschlossen.