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Schwimmen Schwimmen: DSV setzt auf Meeuw und starke Frauen

Von Dietmar Fuchs 28.07.2006, 14:11

Budapest/dpa. - Europarekordhalter Helge Meeuw, WeltrekordlerinJanine Pietsch, Antje Buschschulte, vierfache WM-Medaillengewinnerinvon 2005, die neu auftrumpfende Britta Steffen und Annika Liebs,Dritte der Kurzbahn-WM, tragen Deutschlands kurz- und mittelfristigeHoffnungen. «Alle sind gesund, alle haben sehr hart trainiert, dieStimmung ist sehr gut», sagte am Freitag Örjan Madsen, seit MärzSportdirektor des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV).

Der 60 Jahre alte Norweger bezeichnete die Titelkämpfe mit Blickauf Olympia 2008 als «wichtig. Wir wollen etwa 30 Leute finden, diemit uns die Strategie Weltklasse 2008 mittragen.» Medaillenprognosenfür seine 25 Budapest-Starter gab der Sportwissenschaftler nicht ab.Für ihn sei es wichtiger, die Entwicklung der Schwimmer zu sehen. FürNebensächlichkeiten wolle er «keine Energie verschwenden». In elf der32 Individual-Wettbewerbe wird es mangels erfüllter Normen keinedeutschen Teilnehmer geben.

Der 21 Jahre alte Wiesbadener Meeuw ist mit seinenRücken-Europarekorden bei den «Deutschen» in Berlin die neuemännliche Leitfigur. Er führt vor den am Montag beginnendenBecken-Wettbewerben die Weltrangliste über 100 und 200 m souverän an:«Ich kann mich nicht ganz um die Favoritenrolle herumdrücken.» Ob erseine Bestmarken noch einmal unterbieten kann? «Das glaube ich nicht.Aber Zeiten und Platzierungen kann ich nicht voraussagen.» Hemmungenoder Barrieren habe er aber keine: «Mal sehen, was dabei rauskommt.»

Die Ingolstädterin Pietsch, die Magdeburgerin Buschschulte, dieBerlinerin Steffen und die Würzburgerin Liebs sind aktuell dieProtagonistinnen für deutsche Stärke im Frauen-Schwimmen. JaninePietsch gelang der internationale Durchbruch bei der Kurzbahn-WM imFrühjahr mit Doppel-Gold, Antje Buschschulte ist seit fast einerDekade top, Britta Steffen schwamm im Juni in Berlin mit 54,29Sekunden deutschen Rekord und die zwölfbeste Zeit der «ewigen»Weltrangliste. Und Annika Liebs' 2006 erzielte Bestmarke von 1:57,56Minuten hätte in Athen zum Olympiasieg über 200 m Freistil gereicht.

Janine Pietsch ist zuversichtlich: «Ich denke, dass ich an derSpitze mitschwimmen kann.» Auch Paul Biedermann (Halle/Saale), der amMontag über 400 m Freistil als erster Deutscher ins Becken muss,denkt positiv: «Ich fühle mich sehr gut, ich bin topfit.» AntjeBuschschulte fühlt sich «im Wasser sehr gut. Ich habe aber auch einentspanntes Programm.» Die Magdeburgerin konzentriert sich auf die 50m Schmetterling und die 100 m Rücken.

2002, bei der Heim-EM in Berlin mit dem Weltrekord der jetzigenTV-Expertin Franziska van Almsick, holten Deutschlands Schwimmer alsEuropas Nummer 1 zehn Titel, sieben Mal Silber und fünf Mal Bronze.2004 war in Madrid nur ein Mini-Team am Start, für das es eineGoldmedaille und zwei Mal Bronze gab. Zum Superstar der EM willFrankreichs Olympiasiegerin Laure Manaudou werden. Die 19-Jährige hatfür sieben Einzel-Disziplinen gemeldet und könnte in den Finals über200 m Freistil (gegen Liebs) und 100 m Rücken (gegen Pietsch undBuschschulte) auf deutsche Konkurrenz treffen.