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Schwimmen Schwimmen: Dagmar Hase als großes Vorbild

Von Detlef Anders 25.11.2005, 14:30

Quedlinburg/MZ. - Anlass für Paulas Berufung war wohl ihr fünfter Platz bei Mehrkampf des Halleschen Salzpokal-Schwimmens vor einigen Tagen. Beim Delphin-Schwimmen war sie sogar zweitbeste Schwimmerin.

"Das hatten wir noch nie, dass eine Schülerin der vierten Klasse zum Länderkampf sollte", berichtet Monika Schier. Sonst schaffen das nur Sportler, die an den Sportschulen in Halle oder Magdeburg trainieren, oder in großen Vereinen wie Bitterfeld oder Wernigerode. Paula tritt damit in die Fußstapfen von Christoph Masche, Henriette Schindler, Heike Gabriel, Nikolas Schnitzlein und Eugenie Schicker, die in den letzten Jahren an Sportschulen wechselten und bis zu Deutschen Meisterschaften kamen. Gerade Eugenie Schicker, die erst seit kurzem an der Sportschule schwimmt, sei sehr gut eingeschlagen. "Sie ist die beste ihrer Trainingsgruppe."

Für Paula Beyer sieht die erfahrene Trainerin einen ähnlichen Weg. "Paula will an die Sportschule", berichtet sie. Karoline Crummenerl sei ebenfalls eine heiße Kandidatin. "Dagmar Hase ist mein Vorbild", erklärt Paula, die sich über die Berufung sehr gefreut hat und nun "Gold, Silber oder so" holen möchte. "Sie hat einen wahnsinnigen Ehrgeiz. Du musst sie immer stoppen, damit sie auf ihre Technik achtet", meint Frank Beyer, der Vater von Paula.

Die Eltern hatten ihre Tochter schon früh zum Schwimmunterricht geschickt. Mit vier Jahren lernte sie Schwimmen. Die Betreuer sahen die guten Ansätze und fragten sie, ob sie nicht weiter machen wollte. Paula wollte. Die ersten Wettkämpfe durfte sie aber erst mit sieben Jahren schwimmen. Seitdem ist sie auf Medaillenjagd, geht dafür drei Mal in der Woche in Quedlinburg schwimmen und ist sogar schon in die ältere Gruppe gewechselt, damit sie länger schwimmen kann. 2 600 Meter schafft sie in 90 Minuten, berichtet die Trainerin, die sie seit der ersten Klasse beobachtet.

"Ein bisschen Talent und viel Fleiß", macht Monika Schier für das Durchsetzungsvermögen ihres Talents verantwortlich. Angesichts der kleinen Schwimmhalle mit nur vier Bahnen und nur sieben Trainingsstunden, die den 100 GutsMuths-Schwimmern zur Verfügung stehen, grenzen die Erfolge schon an ein kleines Wunder.

Paula ist aber nicht nur ein As im Schwimmen, sondern auch beim Handball. Mit den E-Mädchen Gernrodes spielt sie in der Bezirkliga und zählt zu den erfolgreichsten Torschützinnen. Falls sie sich an der Sportschule mit dem Schwimmen nicht durchsetzen sollte, könnte sie ja zum Handball wechseln. "So lange sie Spaß und Freude daran hat und es will, soll sie es probieren", sagt ihr Vater, der auch ihr Handball-Trainer in Gernrode ist. In seinem Blick ist auch etwas Wehmut zu sehen.