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Schwimmen Schwimmen: Antje Buschschulte ist ihr Vorbild

Von Detlef Anders 24.08.2005, 14:56

Quedlinburg/MZ. - Bis zur vierten Klasse übte Eugenie in Quedlinburg in der Schwimmgruppe der TSG GutsMuths. Seit einem Jahr ist sie am Sportgymnasium in Halle.

Stolz holt die kleine Quedlinburgerin ihre Medaillen aus dem Kinderzimmer: "Es sind genau 100", verkündet sie. Die meisten funkeln golden. Gold scheint ihre Lieblingsfarbe zu sein. Allein im Laufe des letzten Jahres holte sie bei 29 Wettkämpfen 18 Goldmedaillen. "Mein Vorbild ist Antje Buschschulte", erklärt sie. Bei den letzten Landesmeisterschaften in der Landeshauptstadt wurde Eugenie fünffache Landesmeisterin in ihrer Altersklasse. Eigentlich kein Wunder - ihr Vater Hagen Röhricht war selbst Schwimmer und die Mutter, Mercedes Schicker, Leichtathletin. Auch ihr kleiner Bruder Eugen holte bei den Kreis- Kinder- und Jugendspielen vor vier Wochen vier Goldmedaillen. "Im nächsten Jahr möchte ich zu den Deutschen Meisterschaften", verkündet sie.

Dann kann sie aber nicht mehr für GutsMuths Quedlinburg starten, berichtet die Mutter etwas wehmütig. Schließlich trainiert ihre Tochter beim SV Halle, der nun für die neuen Erfolge verantwortlich ist. Ihre Bestzeiten hat Eugenie gerade auf den langen Distanzen enorm verbessert. Über 400 Meter Freistil hatte sie bei der Landesmeisterschaft fast eine Bahn Vorsprung heraus geschwommen und ihre Bestzeit in 18 Monaten um über 1,5 Minuten auf nun fast fünf Minuten verbessert.

"Sie hat so viel Ehrgeiz, ist schon so selbständig geworden und unwahrscheinlich vernünftig", staunt selbst die Mutter über ihre große Tochter. Lange Fernseh- oder Computerabende gibt es bei ihr in der Schulzeit nicht. "Ich gehe früh ins Bett, damit ich morgens stark bin", sagt Eugenie mitunter. Froh sind Mutter und Vater auch darüber, dass die schulischen Leistungen gut sind. Eugenie hat einen Leistungsdurchschnitt von 1,8.

In Halle hat sie von Montag bis Freitag jeden Morgen und Abend Schwimmtraining. Ab September sogar an den Sonnabenden. Dazu kommen die Wettkämpfe. Mit Ausnahme der Sommerferien trainiert sie auch in der schulfreien Zeit. Bislang waren die Kosten für das Sportgymnasium für ihre Eltern kein Problem. Doch nachdem die Mutter seit Januar arbeitslos ist, wird die Finanzierung schwer. Schule und Internat, Heimfahrten und Telefonate, die Kosten für die Wettkampffahrten und Trainingslager sowie die Anreisen der Eltern zu den Wettkämpfen summieren sich. Fast 400 Euro monatlich seien mehr aufzubringen berichtet sie. Die Schwimmanzüge sind auch nicht gerade das, was man als preiswert bezeichnen würde. Sponsorenhilfe wäre deshalb willkommen.

"Schwimmen ist ihr Leben. Wenn sich das die Eltern eines so talentierten Mädchens nicht leisten können, finde ich das schlimm," meint Anita Schael, eine Freundin der Mutter, die fest davon überzeugt ist, dass Eugenie Meinhardes irgendwann einmal international zu sehen ist.

Wer Eugenie helfen möchte, kann sich unter 03 946 / 689 085 melden.