Schwimm-EM Schwimm-EM: DSV Synchronpaar Gamm/Subschinski ist Europameister

Madrid/dpa. - Die deutschen Wasserspringer sind bei der Schwimm-EM in Madrid Gold-Garanten. Annett Gamm aus Dresden und die erst 15Jahre alte Berlinerin wurden überraschend Europameister im Turm-Synchronspringen. «Ich bin total erleichtert, dass es nach einemsechsten Platz im Einzel mit der Titelverteidigung geklappt hat. Wirharmonieren schon sehr gut zusammen», sagte die 26-jährige AnnettGamm. Mit seinem Sieg machte das neu formierte Duo die Enttäuschungüber den sechsten Platz des favorisierten Paares Andreas Wels(Halle/Saale) und Tobias Schellenberg aus Leipzig vom 3-m-Brett mehrals wett. Titelverteidigerin Heike Fischer (Leipzig) greift an diesemMittwoch (19.30 Uhr) vom 1-m-Brett als souveräne Halbfinal-Siegerinzum dritten Gold für den Deutschen Schwimm-Verband (DSV).
In der Wetter-Lotterie von Madrid hat auch Stev Theloke seingroßes Los gezogen. Nach langer Erfolglosigkeit und vielengesundheitlichen Problemen schwamm der 26-jährige Chemnitzer amDienstag als Titelverteidiger über 100 m Rücken zu EM-Bronze. «MeinHaussegen ist wieder gerade. So schnell kann es gehen, dass manwieder zurück ist», sagte er glücklich. Sein Nachfolger wurde der 18-jährige Ungar Laszlo Cseh (55,26).
Für die Beckenschwimmer wurde der Dienstag zum Kampf gegen Kälte,Regen und schlechte Stimmung. Temperaturen von rund zehn bis zwölfGrad machten den Athleten das Leben schwer - Theloke nahm es leicht:«Die erste Bahn habe ich verschlafen. Aber ich hätte niemals gedacht,dass ich dann auf den zweiten 50 Metern noch so gut rauskomme.»
Auch mit seiner Zeit von 55,39 Sekunden war er zufrieden.Cheftrainer Ralf Beckmann: «Das Rennen hat seiner Seele gut getan.»2003 war Theloke untergetaucht, wollte eigentlich schon aufgeben. Mitseiner neuen Trainerin Beate Ludewig fand er den Spaß am Schwimmenzurück. Jetzt will er sich bei den deutschen Meisterschaften inBerlin (4. bis 8. Juni) für Olympia qualifizieren. Am Mittwoch istTheloke über 50 m Rücken einziger deutscher Vorlauf-Starter.
Extrem werden die Bedingungen für die Langstreckler: DerenWettbewerbe sind wegen des nur rund 14 Grad «warmen» Wassers im San-Juan-Stausee gefährdet. Als erste Maßnahme wurde der Start der 10 kmMänner und der 5 km Frauen an diesem Mittwoch von 10.30 auf 12.30 Uhrverlegt, denn mittags soll das Wasser wärmer sein.
Britta Kamrau (Rostock), WM-Zweite über 25 km, übte dennoch starkeKritik: «Wir Athleten haben null und nichts zu sagen.» DieOrganisatoren hätten das Problem gekannt, «sie haben von Anfang analles falsch gemacht. Wir hätten bei 20 Grad warmem Wasser in Sevillaschwimmen können. Die waren bereit. Das wäre die einzig richtigeEntscheidung gewesen.
