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Schweißtreibende Suche im Selketal

Von Detlef Anders 02.05.2005, 14:14

Quarmbeck/MZ. - 23 Posten zwischen Quedlinburg und dem Selketal bis zur Selkemühle hatten die Orientierungsläufer von Wissenschaft Quedlinburg für ihren Frühjahrswettkampf markiert und in den speziellen Orientierungslaufkarten verzeichnet. Jeder der 34 Einzel- und 78 Teamstarter konnte sich die Route individuell zusammen stellen, um am Ende möglichst viele Punkte zu sammeln. "Die am weitesten entfernten Posten bringen die meisten Punkte", erklärte Cheforganisator Göran Wendler das Prinzip. Jede Minute über der Drei-Stunden-Vorgabe wird mit Punktabzügen bestraft.

"Es lief super, für uns optimal", schätzte Reinhard Petrasch ein. Mit seinem Partner war er das dritte Mal an den Start gegangen und hatte im Vorfeld viel im Ballenstedter Forst trainiert. "Aber es war ganz schön steil", klagte er und nannte einige Schiebestrecken "mit 35 Prozent Steigung". 220 von 395 möglichen Punkten sammelten sie - am Ende Platz 18 von 44 Startern. Auch Niels Bruggemann aus Rathenow klagte nach seinem ersten Montainbike-Rennen über die Steigungen. "Beim Rennrad bin ich gewohnt, wenn ich trete, kommt nach vorn die Kraft. Hier drehen die Räder durch, das nervt."

Der von manchen Startern als Favorit gehandelte Quedlinburger Jeff Kammerad kam am Ende auf den fünften Platz. "Nach eineinhalb Stunden ging es schon relativ schwer", schätzte er ein. "Wenn man nicht ganz so fit ist, macht man Fehler", weiß der erfahrene Orientierungsläufer. Den Sieg holte Kammerads Favorit, Holger Mager aus Dresden mit 325 Punkten.

Viele Einzelteilnehmer und Mannschaften sahen nicht das Siegertreppchen als Anreiz an, sondern wollten die Kombination aus Radfahren und Orientierung im Gelände ausprobieren. "Ich bin jetzt in einem Alter, wo man das nicht mehr so verbissen sieht", fand Konrad Sutor aus Quedlinburg. "Mir gefällt die Idee und ich will die Herausforderung annehmen", meinte der Chef der TSG GutsMuths. Und seine Frau Heidi freute sich, dass sie etwas mit ihrem Mann gemeinsam machen kann. "Das ist nicht wie Pilze suchen. Die Kombination aus körperlicher und geistiger Anstrengung gefällt mir", lobte auch Arnold Krüger (59) aus Schönebeck.