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Schiedsrichter Schiedsrichter: Lob von höchster Stelle für Leistung in der Hinrunde

Von Reinhard Schwarz 15.01.2006, 17:38
Schiedsrichter Jürgen Jansen leitet kehrt auf den Platz zurück. (Archivfoto: dpa)
Schiedsrichter Jürgen Jansen leitet kehrt auf den Platz zurück. (Archivfoto: dpa) Zentralbild

Frankfurt/Main/dpa. - Sie setzen Akzente fürviele junge Nachwuchsschiedsrichter», sagte der GeschäftsführendePräsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Theo Zwanziger, bei demdreitägigen Treffen in Frankfurt/Main. Auch international seiendeutsche Unparteiische «konkurrenzfähig und genießen großeReputation», meinte Zwanziger.

Bestnoten verteilte der DFB-Schiedsrichter-Ausschuss für die 39Referees der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga, zu denen auch derim Schiedsrichter-Wettskandal rehabilitierte Essener Jürgen Jansenwieder gestoßen war. «Die Leistungen unserer Schiedsrichter in derHinrunde waren außerordentlich gut, ihre Durchschnittsnoten extremgut», zog der Ausschuss-Vorsitzende Volker Roth eine positiveHalbzeitbilanz.

Video-Analysen und ein neuer Leistungstest standen im Mittelpunktder unter dem Motto «Verbesserung der Leistung» stehenden Tagung, dieam Sonntagmorgen mit einer Diskussion und der Analyse vonSpielsituationen zu Ende ging. Schiedsrichter-Lehrwart Eugen Strigelkonfrontierte die Unparteiischen mit 42 strittigen Spielszenen ausder Vorrunde, die erstmals auch von den Referees in drei Gruppenselbstkritisch beurteilt wurden. «Uns geht es schon seit Jahren umdie Vereinheitlichung der Entscheidungen. Dass dabei auch Fehlergemacht werden, liegt in der Natur der Sache. Schiedsrichter sindschließlich auch nur Menschen», sagte Strigel.

Hohe Anforderungen an die physische Verfassung der Schiedsrichterstellte ein an die Stelle des bisherigen Ausdauertests («Cooper-Test») getretener Intervall-Belastungstest, der vomWeltfußballverband FIFA ab 2007 zwingend vorgeschrieben ist. Aufeiner zehn Mal zu umrundenden 400-Meter-Bahn werden für jeweils 150Meter 30 Sekunden verlangt, bei der Erholungsphase über 50 Meterjeweils 35 Sekunden. Beim Kurzstreckensprint über sechs Mal 40 Meterzur Überprüfung der Antrittsschnelligkeit werden jeweils 6,2 Sekundenfür die Schiedsrichter und 6 Sekunden für ihre Assistenten an derSeitenlinie gefordert.

«Die Schiedsrichter müssen schon topfit sein, um diesen absolutpraxisbezogenen Test zu bestehen», meinte Weltschiedsrichter MarkusMerk (Kaiserslautern), der ebenso wie der andere deutsche WM-KandidatHerbert Fandel (Kyllburg) den Test bereits erfolgreich absolvierthat. Bei den Sommer-Lehrgängen für die Saison 2006/2007 sollen alleBundesliga-Schiedsrichter auf diesen Prüfstand. Obmann Roth: «UnsereSchiedsrichter sind alle so ehrgeizig. Ich habe keine Bedenken, dasssie den Test bestehen werden.»

Beim Gedankenaustausch mit den Referees streifte DFB-PräsidentZwanziger auch das vom Wettskandal belastete letzte Jahr und meinte:«Vergessen darf man das nie. Das wäre der Einstieg in eine neueFahrlässigkeit.» Als Ziel nannte Zwanziger «die Persönlichkeitsstärkejunger Schiedsrichter gegen Verführungs- und Gefahrenpotenzial zustärken».