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Schalke gewinnt 134. Revierderby: 1:0 beim BVB

Von Ulli Brünger und Heinz Büse 26.09.2009, 16:39

Dortmund/dpa. - Im Stil eines Topteams hat der FC Schalke 04 die schwere Prüfung im Dortmunder Hexenkessel bestanden und sich mit einem knappen Erfolg im 134. Revierderby im Vorderfeld der Fußball- Bundesliga etabliert.

Die Mannschaft von Trainer Felix Magath gewann bei Borussia Dortmund das brisante Nachbarschafts-Duell mit 1:0 (1:0) und fügte dem Rivalen die zweite Heimniederlage der Saison zu. Der BVB, der seit sechs Spielen auf einen Sieg wartet, muss nach dem schlechtesten Start seit mehr als 20 Jahren (sechs Punkte aus sieben Spielen) nun bange Blicke nach unten richten. Vor 80 552 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park feierten die Schalker Anhänger den Siegtorschützen Jefferson Farfan (31. Minute). Der BVB erntete dagegen Pfiffe der eigenen Fans.

«Es war ein Scheiß-Tag. Das war das Bitterste, das passieren konnte. Die Niederlage hat sich unfair angefühlt», sagte Verteidiger Patrick Owomoyela. «Wir müssen nun sehen, dass wir schnell wieder in die Spur kommen.» Schalke-Coach Magath, der nach dem 3:0-Pokalsieg in Bochum die selbe Startelf aufbot, war nach dem zweiten Sieg in einem Revier-Duell innerhalb von vier Tagen zufrieden: «Vor allem für unsere Anhänger bedeutet der Sieg sehr viel. Hier in der Höhle des Löwen zu gewinnen, ist für sie das Schönste.»

Schon vor dem Anpfiff zerschlugen sich die Hoffnungen des am Ende «maßlos enttäuschten» BVB-Coaches Jürgen Klopp auf die Rückkehr von Leonardo Dede, der wegen seiner Oberschenkelprobleme nur auf der Bank saß, und Jakub Blaszczykowski (grippaler Infekt). Für Dede rückte Marcel Schmelzer wie schon beim 3:0-Erfolg im DFB-Pokal beim Karlsruher SC auf die Linksverteidigerposition. Im Sturm vertraute Klopp erneut dem Duo Lucas Barrios und Mohamed Zidan.

Beide Teams begannen das von großen Sicherheitsmaßnahmen begleitete Duell eher verhalten und etwas nervös. Doch nach einer knappen Viertelstunde agierte der BVB mutiger und nahm das Heft in die Hand. Barrios (14./16.) hatte zwei gute Möglichkeiten, fand aber im aufmerksamen Schalke-Schlussmann seinen Meister. Zehn Minuten später hatte der Argentinier bei seinem dritten Versuch großes Pech: Sein abgefälschter Schuss landete erst an der Latte, sprang auf den Boden und prallte erneut an der Latte, ehe Neuer ihn auffing. Schiedsrichter Wolfgang Stark (Ergolding) und sein Assistent Jan- Henrik Salver entschieden, dass der Ball die Torlinie nicht überschritten hatte. Und lagen wohl richtig: «Aus meiner Sicht war der Ball nicht im Tor», betonte auch Heiko Westermann.

Von Schalkes Offensive war bis dato wenig zu sehen. Doch gleich die erste gute Aktion führte zum Erfolg. Halil Altintop setzte sich auf der linken Seite durch und passte mustergültig nach innen, wo der zurzeit in Bestform auftrumpfende Farfan sich die Chance zu seinem dritten Saisontor nicht entgehen ließ (31.). Einen Schuss von Rafinha (33.) konnte BVB-Keeper Roman Weidenfeller mit Mühe parieren.

Fünf Minuten nach dem Wechsel wurde es turbulent vor Neuers Gehäuse. Zweimal reagierte der Schalker Torwart, der mehrfach im Blickpunkt stand, großartig gegen Zidan und Tinga. Als Hajnal den Ball schließlich über die Linie drückte, hatte Referee Stark bereits wegen einer vorherigen Abseitsstellung gepfiffen. «Nach unserer Führung wurde es hoch dramatisch. Der BVB wollte den Ausgleich erzwingen», befand Magath, der den Sieg als ein «wenig glücklich» bezeichnete. Denn in der Schlussphase warf der BVB alles nach vorn. Doch die kompakt und effektiv auftretenden «Königsblauen» hielten dem Druck stand und fuhren im 75. Bundesliga-Duell mit dem BVB den 26. Sieg ein. Die Bilanz der Rivalen in der Eliteliga ist nun vollkommen ausgeglichen. «Unsere Bemühungen haben am Ende einfach nicht ausgereicht», bilanzierte Klopp.