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Rudern Rudern: Gerhard Hartkopf verteidigt den Titel

Von SUSANNE WEIHMANN 03.02.2010, 16:55

BERNBURG/ESSEN/MZ. - In der Sporthalle des Theodor-Heuss-Gymnasiums benötigte Hartkopf für die 1 000 Meter 3:10,09 Minuten. Damit wiederholte er seinen Erfolg aus dem Vorjahr. Die offenen Landesmeisterschaften des Nordrhein-Westfälischen Ruder-Verbandes (NWRV) waren die letzte Station von insgesamt vier Wertungsläufen für die Meisterschaft.

Schon der erste Lauf im hessischen Kassel hatte für den Bernburger Hartkopf vielversprechend begonnen, doch seine Zeit von 3:14,4 Minuten wurde von Hans-Joachim Goltz vom SV Energie Berlin beim Rennen in Berlin hauchdünn unterboten (3:14,3 Minuten). Die Marke von Goltz, den Hartkopf bestens aus gemeinsamen Starts im Achter kennt, habe er unbedingt knacken wollen, sagt der Bernburger. "Ich war mir auch ziemlich sicher, dass mir das gelingt." Denn zu den späteren Läufen könne er immer noch einmal zulegen, weiß er aus den vergangenen Jahren. Zunächst musste Hartkopf allerdings eine Zwangspause einlegen. Denn nach dem Lauf in Kassel konnte er verletzungsbedingt nicht in Berlin und Lübeck starten.

Doch beim Rennen in Essen, bei dem sein stärkster Konkurrent fehlte, konnte er sich wie gewünscht noch einmal steigern. Sein Sieg war am Ende ungefährdet, denn der Drittplatzierte folgte mit dem großen Abstand von fast zehn Sekunden. Er könne zwar auch mit einer Niederlage leben, doch er sei auch ehrgeizig und will, wenn möglich, gewinnen, sagt der erfahrene Sportler, der bereits seit seinem zwölften Lebensjahr rudert. Damals sei er durch einen Klassenkameraden zu dieser Sportart gekommen, erzählt Hartkopf. Zuvor hat er Fußball gespielt, aber nach Problemen mit den Knien war Schluss damit.

Seither ist Hartkopf, der inzwischen auch Vorsitzender des Bernburger Ruderclubs ist, auf dem Wasser in seinem Element. Zwischenzeitlich habe er zwar kleinere Pausen eingelegt, doch seit zehn Jahren trainiert er wieder sehr regelmäßig und intensiv. Vier bis fünf Mal in der Woche sitzt der 54-Jährige auf dem Ergometer und absolviert dabei je 15 Kilometer. "Das gestalte ich immer ein bisschen abwechselnd, damit es nicht langweilig wird. Denn ein bisschen Spaß muss es auch machen", erzählt Hartkopf. "Ich entscheide das immer aus dem Bauch heraus." Manchmal sei das Training zwar auch schmerzhaft, aber letztlich geben ihm seine Erfolge recht.

An Ergometer-Wettkämpfen im Winter nimmt er aber nicht nur teil, um seine Erfolgsbilanz noch aufzubessern. "Ich nutze die Gelegenheit auch, um zu sehen, wie schnell ich im Vergleich zu anderen in meiner Altersklasse bin", erklärt Hartkopf. Zwar sei es immer noch einmal eine Umstellung auf das Wasser im Frühjahr, doch dafür scheint der Bernburger bestens gerüstet. "Von mir aus kann die Saison losgehen", sagt er optimistisch. Dann will er vor allem mit Ruderern aus Pirna im Vierer Erfolge einfahren.