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Rudern Rudern: Der Landes-Vierer glänzt beim Debüt

Von GOTTFRIED SCHALOW 18.05.2009, 20:15

HALLE/MZ. - Der Schampus wurde nicht geköpft. Nicht einmal eine Flasche Bier hatten sich die vier gegönnt. Im wahrsten Sinne des Wortes ganz nüchtern hatten sich Florian Eichner, Philipp Naruhn, Marco Neumann und Sebastian Kasielke nach ihrem Debüt als Sachsen-Anhalt-Vierer am Sonntag in ihre Autos gesetzt. Die einen in Richtung Magdeburg, die anderen nach Halle. Montag saßen die Ruderer schon wieder auf den harten Studienbänken. Dabei hätten sie eigentlich allen Grund zum Feiern gehabt.

Unterhalb der noblen Villa Hügel musste sich Schlagmann Eichner mit seinen drei Ruder-Kollegen erst auf den letzten Metern dem Europameister Griechenland geschlagen geben. Platz zwei bei der international renommierten Regatta war ein gelungener Einstand. "Bis jetzt war alles nur ein schöner Traum. Jetzt wollen wir es wissen", verkündete Eichner kampfeslustig.

Letztlich war es auch fast egal, ob beim ersten offiziellen Wettkampfrennen des neu formierten Bootes nun gleich ein Sieg oder eben nur der zweite Platz herauskam - es zählt einzig und allein, dass sich das Quartett mit einem dicken Ausrufezeichen in das Notizbuch von Cheftrainer Hartmut Buschbacher gerudert hat. "Zum Schluss hat es noch ein bisschen an Souveränität und Abstimmung gefehlt. Sonst hätten wir dem Druck der Griechen stand gehalten", ist sich Florian Eichner sicher. Auch ihr Heimtrainer Klaus Ritter war mit der Premiere zufrieden: "Es war halt der erste Wettkampf, da ist es völlig normal, wenn noch nicht alles hundertprozentig klappt. Die kleinen Fehler lassen sich im gemeinsamen Training beheben. Wir haben alle das Gefühl, dass dieses Boot eine Zukunft hat."

Es bleibt jedoch vorerst dabei, dass die Landeskombination mit Ruderern aus Halle und Magdeburg vor allem eine Option für die Zukunft bleibt und da vorrangig für die Olympischen Spiele 2012 in London.

Die Konzentration des Quartetts gilt zunächst der entscheidenden Zweier-Überprüfung am ersten Juni-Wochenende in Ratzeburg. Dort müssen sich Eichner und Naruhn sowie Neumann und Kasielke als Duos mit ihren Booten endgültig für den Nationalmannschaftskader zur WM Ende August in Poznan qualifizieren. Erst nach Ratzeburg werden taugliche Besatzungen für die Riemenbootsklassen Zweier ohne Steuermann, Vierer ohne Steuermann und Achter zusammengestellt.

Vor allem das Halle-Duo ist in Ratzeburg noch einmal voll gefordert, weil Florian Eichner erst durch eine Handverletzung und danach wegen einer lang anhaltenden Erkältung nur schwer in die Saison gekommen ist. Zur Langstreckenregatta in Leipzig musste Eichner komplett passen, bei der Kleinboot-Meisterschaft in Brandenburg stieg er vor drei Wochen nach dem Sieg im Viertelfinale aus. "Eigentlich geht die Saison jetzt erst richtig los. Ich habe jetzt endlich Wettkampfpraxis. Das gibt die notwendige Sicherheit", sagt Florian Eichner.