Rostock Rostock: Abschied im Zeichen der Trauer
Rostock/dpa. - Doch nach demFreitod von Robert Enke werden der frühere Kapitän des FC HansaRostock und seine Mitorganisatoren andere Akzente setzen. Kurzzeitigwurde sogar erwogen, das Spiel abzusagen. «Aber ich denke, das wärenicht in Roberts Interesse gewesen», sagte Beinlich der DeutschenPresse-Agentur dpa am Donnerstag.
Der 37-Jährige zeigte sich vom Tod des Nationaltorhüters wieTausende andere auch «total schockiert». «Wir alle sind in Gedankenbei Robert und seiner Familie», sagte Beinlich. Im Stadion wird es amSonntag eine Gedenkminute geben, die eingeladenen Spieler werden mitTrauerflor auflaufen, auf der Videowand der Arena soll an denSchlussmann erinnert werden.
Zu Beinlichs Abschiedsspiel kommen zahlreiche Freunde undWeggefährten. So werden Perry Bräutigam, Jens Nowotny, CarstenRamelow, Dieter Eilts, Dietmar Beiersdorfer und Christian Ziege imDuell der «Hansa-All-Stars» gegen «Paules Dream-Team» ebenso dabeisein wie Thomas Doll, Oliver Neuville, Ulf Kirsten, Carsten Ramelow,Andreas Thom und viele andere.
«Ich habe meine Profikarriere in Deutschland nach der Zeit inEngland 1994 in Rostock begonnen und ich habe sie 2008 in Rostockbeendet», begründete der gebürtiger Berliner Beinlich, der heute mitseiner Familie in Elmenhorst bei Warnemünde wohnt, die Wahl desSpielortes. Die war keineswegs selbstverständlich, war doch imVorjahr eine angebotene Mitarbeit im Hansa-Management gescheitert.Das ist für «Paule» jedoch Geschichte. «Ich bin keinem böse. Da sindhalt zwei verschiedene Ansichten aufeinandergeprallt. Für mich wares wichtig, klar und deutlich meine Meinung gesagt zu haben»,erklärte Beinlich im Rückblick.
Der einstige Mittelfeldspieler hat ohnehin längst anderePrioritäten gesetzt. «Das Wichtigste in meinem Leben sind meine vierFrauen», sagte er und meint Ehefrau Katrin (37), die Zwillinge Nancyund Nora (12) sowie Nesthäkchen Kira (7). «Sie mussten früher oft aufmich verzichten, umso mehr genieße ich es, jetzt Zeit für sie zuhaben», schwärmte der Mann, der wegen seines ebenso freundlichen wieaufgeschlossenen Naturells zu den beliebtesten Fußballern im OstenDeutschlands gehört.
Das Kapitel Hansa-Management ist für Stefan Beinlich, der auch beiBayer Leverkusen, Hertha BSC und dem Hamburger SV in der Bundesligaspielte, derzeit nicht aktuell. «Man soll ja bekanntlich nie niesagen, aber der Verein hat sich neu aufgestellt und dabei sollte manes belassen», meinte der fünfmalige Nationalspieler (1998-2000), derins Schwärmen gerät, wenn er von seiner Wahlheimat Mecklenburg-Vorpommern spricht: «Es ist nirgendwo schöner.» Auch deshalb seiRostock der richtige Ort für das Abschiedsspiel.