Rodeln/Weltcup Rodeln/Weltcup: Georg Hackl gewinnt auf der «Streif»

Königssee/Leipzig/dpa. - «Mein Gott, ich kann hier noch gewinnen», meinte «Turbo-Schorsch»fassungslos. Acht Jahre war er auf der «Streif der Rodler» einemErfolg hinterher gerast. Ausgerechnet vor den OlympischenWinterspielen in Salt Lake City gelang dem erfolgreichsten Rodleraller Zeiten nun ein weiterer Big Point, der seine Wirkung auf dieKonkurrenz nicht verfehlen dürfte. Denn nicht nur auf HacklsLieblingsbahn in Calgary zeigte er den Zöggeler und Co. nur dieSchlittenenden, sondern nun auch am Königssee, wo sich derWeltmeister aus Südtirol sowie Markus Prock (Österreich) besonderswohl fühlen. «Dass der Schorsch hier gewinnt, überrascht mich schon»,gab Zöggeler zu.
«Das gibt Selbstvertrauen. Es ist gut zu wissen, dass der neueSchlitten auch bei diesen Bedingungen läuft. Solche Zeiten sind wirhier in diesem Jahr noch nicht gefahren. Armin bleibt aber trotzdemder Top-Favorit für die Olympischen Spiele», meinte Hackl, der trotzdes Verzichtes auf den Weltcup in Lake Placid vor zwei Wochen imGesamtweltcup auf Rang zwei liegt.
«Hier auf der Streif Dritter zu werden, das muss man erst malschaffen. Ich bin nicht nur zufrieden, ich freue mich richtig»,meinte der sonst eher unterkühlt wirkende Karsten Albert, der damitdas Olympia-Ticket ebenso sicher haben dürfte wie Denis Geppert(Oberwiesenthal), der mit Startnummer 28 noch Sechster wurde unddamit seinen Punktevorsprung vor der internen Konkurrenz ausbaute.
Auch bei den Frauen sollte sich die Frage nach den Startern inSalt Lake City geklärt sein. Barbara Niedernhuber als Dritte hinterdem schier unschlagbaren Silke-Sylke-Duo zeigte Nervenstärke. «DieTeilnahme an den Spielen ist mein Ziel, der Sieg nicht unbedingt»,meinte die Lokalmatadorin. Wie Kraushaar und Otto legte auch sie Wertauf risikoarme Läufe, die aber immer noch reichten, dieinternationale Konkurrenz sicher in Schach zu halten. 29 Weltcups inFolge sind die Power-Frauen aus Deutschland ungeschlagen.
In dem allgemeinen Jubel wirkten lediglich die WinterbergerSkel/Wöller wie versteinert. «Die können sich über ihren drittenPlatz nicht freuen», bedauerte selbst Bundestrainer Thomas Schwab dieRoutiniers. «Wir hätten die anderen deutschen Schlitten schlagenmüssen, um eines der beiden Olympia-Tickets noch anvisieren zukönnen. So aber haben wir keine Chance mehr», begründete Skel dieTrauerstimmung.