Rhythmische Sportgymnastik: Rhythmische Sportgymnastik: Anne Isbaner will Ticket nach Athen

Halle/MZ. - "Wir müssen den Anschluss an die internationale Spitze schaffen. Und das in den nächsten vier Jahren", hat Cheftrainerin Claudia Marx das olympische Fernziel 2012 vor Augen. So gesehen war der 12. Platz bei der Europameisterschaft und der verpasste Finaleinzug für alle Beteiligten ein herber Rückschlag. Dennoch bezeichneten Bundestrainerin Regina Brzank und Wolfgang Willam, Sportdirektor des Deutschen Turner-Bundes, die Gruppe als bisher beste deutsche Nachwuchsmannschaft. Viel debattiert wurde in Riesa über die Rechenkunst der internationalen Jury. Gymnastik-Experte Lutz Wiedemann vom Landesturnverband fragte sich beispielsweise, wieso die deutsche Gruppe bei der besseren zweiten Übung die gleiche Punktzahl wie in der verpatzten ersten erhielt. "Derartige sportartspezifische Geheimnisse tragen leider nicht zur Popularität der Rhythmische Gymnastik bei", so der griechische Vizepräsident der Europäischen Turn-Union, Dimitrios Dimitripoulos.

Halles Kindergruppe (AK 10 - 12) mit Julia Nickel, Laure Marx, Jennifer Ebert, Lisa Ulbrich, Janine Monsour und Josefine Faika glänzte mit einer für diese Altersgruppe technisch hochversierten Übung und wurde mit klarem Vorsprung Meister. Fast zehn Punkte Vorsprung hatten die Juniorinnen Alwina Fuhrmann, Maika Sourell, Klaudia Wittmann, Tina Klemm, Tina Engler und Sabrina Zeckert bei ihren Meisterehren in Dahn. "Schon das beweist die gute Arbeit in Halle", so das Leipziger Mitglied der Bundesstützpunkt-Leitung Mitteldeutschlands Birgit Guhr, die als deutsche Hauptkampfrichterin weiß, wovon sie spricht.

Gute Arbeit wurde auch mit Anne Isbaner, der einzigen Seniorin, geleistet. Mit ihren erst 16 Jahren stand sie in allen Gerätefinals (zwei Mal Fünfte, zwei Mal Sechste). Prompt kam die Einladung zur Gruppen-Nationalmannschaft für die WM im September in Budapest. Von dort soll es direkt zu den Olympischen Spielen 2004 gehen.

Stolz kann der Stützpunkt Halle auch auf Berufungen und Einladungen zu den Bundeskadertests sein. Laure Marx (10) wurde vorfristig zum D / C-Kader berufen. Tina Klemm, Sabrina Zeckert, Klaudia Wittmann, Maika Sourell, Janine Gürtler, Alwina Fuhrmann, Jennifer Ebert und Julia Nickel erhielten Einladungen zum Bundes-Kadertest in Kienbaum. Angesichts dieser Talenteschar könnte bald Licht am Ende des medaillenlosen Tunnels für die deutschen Gymnastinnen leuchten.