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Rekordmann Dombrowski staunt über Bayers 8,71

Von Ralf Jarkowski 09.03.2009, 16:08
Lutz Dombrowski springt am 28.7.1980 bei den Olympischen Sommerspielen in Moskau mit 8,54 m einen neuen Europarekord und wird mit dieser im Flachland bislang unerreichten Weite Olympiasieger. Vor fast 29 Jahren machte er den Sprung seines Lebens - nun staunt Lutz Dombrowski über den Super-Satz von Sebastian Bayer. «Das ist Wahnsinn! 8,71 Meter. Ein Riesending! Irre. Deutschland hat endlich wieder einen Weltklasse-Weitspringer. In den letzten 30 Jahren war das ja eher ein Trauerspiel», sagte der Sachse am Montag in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. (FOTO: DPA)
Lutz Dombrowski springt am 28.7.1980 bei den Olympischen Sommerspielen in Moskau mit 8,54 m einen neuen Europarekord und wird mit dieser im Flachland bislang unerreichten Weite Olympiasieger. Vor fast 29 Jahren machte er den Sprung seines Lebens - nun staunt Lutz Dombrowski über den Super-Satz von Sebastian Bayer. «Das ist Wahnsinn! 8,71 Meter. Ein Riesending! Irre. Deutschland hat endlich wieder einen Weltklasse-Weitspringer. In den letzten 30 Jahren war das ja eher ein Trauerspiel», sagte der Sachse am Montag in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. (FOTO: DPA) B1000

Hamburg/dpa. - «Das ist Wahnsinn! 8,71 Meter. Ein Riesending! Irre.Deutschland hat endlich wieder einen Weltklasse-Weitspringer. In denletzten 30 Jahren war das ja eher ein Trauerspiel», sagte der Sachseam Montag in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa.

Er hatte immer gehofft, versichert Dombrowski, dass ihn nach fastdrei Jahrzehnten mal einer überflügelt. Abgelöst hat ihn«Turbo-Basti» aber (noch) nicht: Mit 8,54 Meter im Freien hältOlympiasieger Dombrowski immer noch den ältesten deutschenLeichtathletik-Rekord in einer olympischen Disziplin. «Es istwohltuend, dass die Leichtathletik mal für positive Schlagzeilen aufSeite 1 sorgt.»

An den 28. Juli 1980 erinnert sich Dombrowski noch genau - alswäre es erst gestern: Bei den Boykott-Spielen in Moskau holt er fürdie DDR und den SC Karl-Marx-Stadt Olympia-Gold. Damals der weitesteSprung im «Flachland», weiter kommt er danach nie mehr. Auch sein«Enkel» Sebastian Bayer, glaubt Dombrowski, wird nun ein Leben langan dem 8,71-Meter-Flug von Turin gemessen werden.

«Damit ist er der Favorit für die WM in Berlin. Ich hoffe nur,dass er mit diesem Rucksack leben kann. Ich freue mich riesig für ihnund hoffe, dass er im Sommer auch meine 8,54 killen kann», sagtDombrowski, der an seinem 50. Geburtstag - am 25. Juni - vielleichtschon kein deutscher Rekordhalter mehr ist.

«Sebastian ist 22, ich war in Moskau 21 Jahre alt. Ich glaube, erist auch so cool drauf. Dass er so ein 'Gerät' rauslässt - Wahnsinn.Aber er muss den Ball jetzt flach halten. Halle und Freiluft, das istschon ein Unterschied», erklärt Dombrowski, der sich in Moskau enpassant auch den Europarekord holte. Seit 1992 arbeitet der49-Jährige als Trainer und Sportlehrer bei der LG Staufen inBaden-Württemberg.

Sebastian Bayer ist auf dem Sprung, und Lutz Dombrowski drückt ihmdie Daumen. «Ich hoffe, dass er sich von den 8,71 Meter nichterdrücken lässt. Er kann sich jetzt aber nicht mehr in die zweiteReihe stellen», sagt der Rekordmann - und kann sich eine spitzeBemerkung dann doch nicht verkneifen: «Ich wurde wegen der 8,54 Meterimmer nach Doping gefragt, der DLV wollte die Rekordlisten neuschreiben. Heute, bei 8,71 Meter, scheint das aber kein Thema zusein.»