Reinstedter Kreditinstitut Reinstedter Kreditinstitut: Sparkasse zieht sich zurück
Reinstedt/MZ. - Obwohl sich für Frau Wilke inzwischen eine Nachfolgerin gefunden hat, die die Quelle-Agentur weiter betreiben möchte, will sich die Sparkasse nun ganz aus Reinstedt zurückziehen. "Die Zahlen sprechen für sich und zeigen, dass aus wirtschaftlicher Sicht die Fortsetzung der Agentur nicht vertretbar ist, da die Sparkasse eine Geschäftspolitik betreiben muss, die an marktwirtschaftlichen Grundsätzen ausgerichtet ist, um ihren öffentlichen Auftrag erfüllen zu können" so der Sparkassen-Vorstand auf Anfrage der MZ.
Er verweist darauf, dass die Mehrzahl der Reinstedter Kunden inzwischen von den Geschäftsstellen in Ermsleben und Hoym betreut wird, wo das Beratungs- und Leistungsangebot umfangreicher ist. Als Alternative auch für die älteren Reinstedter bietet die Sparkasse Bankgeschäfte von zu Hause aus per Telefon sowie die telefonische Bestellung von Bargeld an: über den Dialog-Service unter der Nummer 03473-99 99 99. Gemeinderat und Bürgermeister Wolfgang Tiebe haben für die Haltung der Sparkasse kein Verständnis.
Für Tiebe passt es nicht zusammen, wenn einerseits kostenloses Bowlen im Salzlandcenter angeboten wird, auf der anderen Seite "300 Sparkassenkunden in Reinstedt scheinbar nicht genug sind", um Direktleistungen des Instituts vor Ort vorzuhalten. Er verweist darauf, dass fast alle Unternehmen in Reinstedt Kunden der Sparkasse sind, auch wenn sie ihre Geschäfte in Ermsleben oder Aschersleben abwickeln. Noch gereizter ist die Stimmung in der kleinen Verkaufsstelle des Ortes.
Frau Franz meint, dann könne man "den Ort ja gleich zunageln. Wenn wir sowieso fahren müssen, können wir auch zu ´ner anderen Bank gehen". Heutzutage mache es "keinen Spaß, auf dem Dorf zu wohnen", macht sich auch Frau Baumann Luft und denkt dabei vor allem an die älteren Leute ohne Auto, für die Bankgeschäfte per Telefon oder Internet keine Alternative sind.