Regionalliga Nord Regionalliga Nord: Der Aufstiegskampf spitzt sich zu
Leipzig/dpa. - Der Aufstiegskampf spitzt sich in der Fußball- Regionalliga Nord weiter zu. 17 335 Zuschauer sahen am Samstag im Georg-Melches-Stadion wie Rot-Weiß Essen mit einem 5:2-Heimsieg über Spitzenreiter Wuppertaler SV bis auf einen Punkt aufschloss. Mit dem gleichen Punkteabstand folgt der SC Paderborn auf Rang drei. Die Ostwestfalen gewannen am Ostermontag gegen den FC St. Pauli mit 2:1. Für die Hanseaten war es die achte Auswärtsniederlage in Serie.
Als großer Gewinner des Tages konnte sich Essen fühlen, während bei Wuppertal Frust herrschte. «Der Sieg war hochverdient», fand Rot- Weiß Trainer Jürgen Gelsdorf. Er traf dabei auf keinerlei Widerstand bei seinem Kollegen Georg Kreß. «Bei uns standen heute einige neben den Schuhen, vor allem im Mittelfeld unterliefen uns zu viele Fehler», kritisierte der WSV-Coach. Björne Goldbaek, der zum Essener Sieg das Tor zum 2:0 beisteuerte, empfand die Partie gar als «eine der lustigsten der Saison». Dagegen bekannte der Wuppertaler Karsten Baumann: «Schon in der ersten Halbzeit haben wir uns ergeben.» Sein Trainer formulierte mit einigem Abstand zur Niederlage eine Kampfansage an die Konkurrenz: «Wir werden antworten, einige werden sich wundern.»
Dynamo Dresden hatte in Chemnitz ein hartes Stück Arbeit beim 1:0 zu bewältigen. Ausgerechnet der 1,70 Meter kleine Christian Fröhlich köpfte den Sieg heraus. Mit dem Erfolg erhielten die auf Rang fünf stehenden Elbestädter ihre Aufstiegschancen. «Da haben wir uns etwas dumm angestellt», gestand CFC-Torwart Steffen Süßner. «Dresden war eigentlich nicht besser als wir, doch wir haben in der Abwehr einfach keine Lücke gefunden», so Trainer Frank Rohde. Dresdens zufriedener Coach Christoph Franke, als Spieler und Trainer ein Chemnitzer Urgestein, sah ein Spiel «auf Messers Schneide und einen Sieg mit Bedeutung für die Moral».
Im Abstiegskampf gehörte Holstein Kiel zu den österlichen Gewinnern. Gegen erschreckend schwache Amateure des Hamburger SV gelang der Truppe von Peter Vollmann ein jederzeit verdientes 2:0. Der Trainer wollte den Erfolg trotzdem nicht zu hoch hängen: «Auf uns warten nach wie vor noch etliche Endspiele.» Und HSV-Coach Thomas Doll rang nach Fassung: «Wenn man sechs Totalausfälle hat, braucht man sich über die Niederlage nicht wundern.» Sachsen Leipzig wartet nach dem 0:0 gegen Uerdingen seit elf Spielen auf einen Sieg, so dass die Hoffnungen auf den Klassenerhalt immer geringer werden.
Auf ein Wunder hofft der VfR Neumünster. Der eigentlich schon abgeschlagene Letzte holte den dritten Sieg aus den vergangenen vier Spielen. Diesmal wurden die Amateure des 1. FC Köln übertölpelt - 2:1. «Wir müssen uns Fragen, ob wir Regionalliga-Format haben», so FC-Trainer Christoph John nach dem Abpfiff.