REGELRECHT: Der Torraum

Berlin/dpa. - Die Fußball-Torhüter genießen in ihrem Torraum eine gewisse Immunität. In den Schiedsrichter-Anweisungen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) heißt es: Der Torwart darf im Torraum nicht gerempelt werden, außer er hält den Ball oder hindert einen Gegner.

Bei der WM 1958 hielt der tschechoslowakische Schlussmann Bretislav Dolejsi den Ball, hinderte den deutschen Linksaußen Hans Schäfer aber trotzdem nicht am Toreschießen. Weil Dolejsi mit dem Leder auf der Torlinie stand, versetzte der pfiffige Schäfer ihm einen leichten Rempler, woraufhin der Schlussmann hinter die Linie stolperte. Das Tor zählte, und Schäfer wird offiziell als Schütze geführt. Helmut Rahn rettete danach noch das 2:2-Unentschieden.

Der Torraum misst jeweils 5,50 Meter seitlich von beiden Pfosten und ragt 5,50 Meter weit in das Spielfeld hinein. So groß also, dass auch der ägyptische Schiedsrichter die Attacke gegen Australiens Torwart Mark Schwarzer beim 3:1 über Japan hätte sehen können. Ohne den Fehler des Unparteiischen wäre die Partie aber wohl nicht so spannend geworden.