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Rallye Dakar Rallye Dakar: Kleinschmidt kommt als Dritte auf das Podium

Von Toni Hoffmann 16.01.2005, 16:17

Dakar/Senegal/dpa. - Jutta Kleinschmidt ist bei der Rallye Dakarals Dritte hinter den französischen Mitsubishi-Piloten StéphanePeterhansel und Luc Alphand zurück auf das Podium gefahren und hatVolkswagen das beste Ergebnis seit 25 Jahren beschert. «Ich habe vorder Rallye gesagt, mein Wunschtraum wäre ein Platz auf dem Podium.Wir sind auf dem dritten Platz, das ist mehr, als ich mir erhoffthatte», sagte die 42-jährige Kleinschmidt.

2001 hatte die Diplom-Physikerin als erste Frau - damals imMitsubishi - bei der umstrittenen Wüstenrallye gesiegt. Ein Jahrspäter wurde sie Zweite. «Ich wusste, dass wir zuerst eineDurststrecke durchstehen müssen, bis das Team und das Fahrzeug aufStand sind. Wir mussten mit Volkswagen ein neues Team und ein totalneues Auto aufbauen.» Jutta Kleinschmidt lenkte erstmals überhauptein Dieselfahrzeug auf einen der ersten drei Plätze und sorgte fürdie beste VW-Platzierung seit 25 Jahren. «Volkswagen schreibt fastauf den Tag genau nach einem Vierteljahrhundert erneut Geschichte beider Rallye Dakar», jubelten die Wolfsburger. 1980 hatte VW mit demSchweden Freddy Kottulinskyals am Steuer als erster deutscherHersteller die Rallye Dakar gewonnen.

Nach 16 strapaziösen Tagen, 15 Spezialwertungen und 9039Gesamtkilometern kam die Kölnerin mit einem Rückstand von 3:22:00Stunden auf Peterhansel ins Ziel. «Ein schönes Bad, ein schönes Bettund staubfrei leben», wünschte sich Kleinschmidt. Der sechsfacheMotorrad-Gewinner Peterhansel erzielte nach 2004 seinen zweitenAutomobil-Erfolg und sorgte für den zehnten Mitsubishi-Sieg, davonfünf in Folge. Sein Landsmann Alphand, der frühere Skirennfahrer,komplettierte mit dem zweiten Platz mit einem Rückstand von 27:14Minuten den achten Doppelsieg der Japaner.

Aus der Sicht vieler Teilnehmer war die 27. Auflage zu hart. Vonden an Silvester in Barcelona gestarteten 483 Rallye-Fahrzeugenerreichten nur 217 Dakar. «Jeder, der hier teilnimmt, weiß, dassMotorsport sehr gefährlich ist. Womit ich aber nicht einverstandenbin, ist, dass man eine Etappe so legt, dass viele Teilnehmer bis zumSchluss im Dunkeln herumfahren müssen. Bei der nächsten Dakar mussman sagen, Marathon-Etappe ja, aber mit einem frühen Start und nichtso lange», forderte VW-Motorsport-Direktor Kris Nissen. «Es wäre gut,weniger Offroad-Passagen abseits jeglicher Wege zu haben, denn dieharten Kanten und Löcher sind sehr gefährlich. Damit würde dieUnfallquote sicherlich sinken», meinte Jutta Kleinschmidt. In diesemJahr sind fünf Menschen bei dem Wüsten-Spektakel ums Leben gekommen.

In der Motorrad-Wertung erreichte der französische VorjahreszweiteCyril Despres seinen ersten Sieg. Für den österreichischen Motorrad-Hersteller KTM war es der fünfte Erfolg hintereinander. Mit einemRückstand von nur 9:17 Minuten fuhr der Spanier Marc Coma (KTM) aufRang zwei. Die Entscheidung um den dritten Platz fiel erst auf denletzten Metern. Um nur 22 Sekunden setzte sich der Südafrikaner AlfieCox gegen seinen spanischen KTM-Kollegen Isidre Esteve Pujol durch.«Ich sollte eigentlich glücklich sein, ich kann es aber nicht», sagteDespres. Die Motorradfahrer José Manuel Perez und der zweifacheDakar-Sieger Fabrizio Meoni waren bei der Rallye gestorben.