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Radsport Radsport: Medaillen-Gewinn ist realistisch

Von Andreas Zellmer 18.09.2006, 15:25
Der deutsche Radprofi Gerald Ciolek vom Team Wiesenhof Akud jubelt am Freitag (04.08.2006) in Schweinfurt über den Sieg auf der dritten Etappe der Deutschland-Tour. (Foto: dpa)
Der deutsche Radprofi Gerald Ciolek vom Team Wiesenhof Akud jubelt am Freitag (04.08.2006) in Schweinfurt über den Sieg auf der dritten Etappe der Deutschland-Tour. (Foto: dpa) dpa

Salzburg/dpa. - Aber auch die arrivierten Erik Zabel (36) und AndreasKlöden (31) haben sich für die am Dienstag in Salzburg beginnendenStraßen-Weltmeisterschaften viel vorgenommen. Aus deutscher Sichtgeben die Titelkämpfe zu einigen Hoffnungen Anlass. «Drei Medaillensind realistisch», meinte Verbands-Sportdirektor Burkhard Bremer.

Die Doping-Affäre Fuentes hat auch in Deutschland neue Zeiteneingeläutet. Der 25-jährige Schumacher vom Team Gerolsteiner, indieser Saison bereits Gewinner zweier Etappen beim Giro undGesamtsieger der Benelux- und Polen-Rundfahrt zählt mit dem bei derVuelta zwei Mal erfolgreichen Zabel im Elite-Rennen über 269,5Kilometer zum WM-Finale zum Favoritenkreis. Genauso wie einen Tagvorher im U-23-Rennen über 177,2 Kilometer der zukünftige T-Mobile-Profi Ciolek (19) aus Pulheim. Zabel wird im Rennen wie bei Milramvon Jan Schaffrath betreut, der Mario Kummer als Teamleiter ablöst.

Im Einzelzeitfahren über 50,8 Kilometer haben der Tour-DritteKlöden und Sebastian Lang am Donnerstag das Treppchen im Visier. Derdeutsche Meister vom Gerolsteiner-Team aus Erfurt hat sich intensivim Höhentrainingslager vorbereitet. Klöden (noch T-Mobile) will zumAbschluss der Saison, die ihm am Grünen Tisch nach der bevorstehendenDisqualifikation des unter Dopingverdacht stehenden Floyd Landis dasHochrücken auf Rang zwei der Tour de France bringen dürfte, noch eini-Tüpfelchen setzen.

Im Kampf gegen die Uhr spekulieren neben Titelverteidiger MichaelRogers (Australien) vor allem der sich nach dem Ablauf seiner Doping-Sperre auf Resozialierungs-Kurs bewegende Schotte David Millar undder Schweizer Fabian Cancellara auf Edelmetall. Auch im Straßenrennenzum WM-Finale ist die Schar der Konkurrenten für die deutschenRadprofis groß: Sowohl Titelverteidiger Tom Boonen (Belgien) als auchOlympiasieger Paolo Bettini (Italien), und die beiden Vuelta-Spitzenfahrer Alexander Winokurow (Kasachstan) und Alejandro Valverde(Spanien) rechnen sich etwas aus.

Schon vor dem Startschuss ging es hoch her: Bettini hatte seinemTeam-Kollegen bei Quick-Step, Boonen, ausgerichtet, der WM-Kurs mitzwei Anstiegen pro Runde sei zu schwer für den Belgier. DerTitelverteidiger - am 24. September als Kapitän der belgischen Equipeausnahmsweise Gegner des kletterfesten Italieners - konterte: Errechne durchaus erneut mit dem Regenbogen-Trikot. Um das darf sich inden italienischen Farben diesmal auch der Gerolsteiner-Kapitän DavideRebellin bemühen, der sich 2004 aus Nicht-Nominierungs-Frust noch umeine Starterlaubnis für Argentinien bemüht hatte.

Auch die deutschen Frauen sind in Salzburg für Medaillen gut: Vorallem die in Leipzig lebende Judith Arndt hat sowohl im Straßenrennen(132,9 Kilometer) am Samstag als auch im Zeitfahren (26,1) amDonnerstag Chancen. Nachdem es bei der Weltmeisterin von 2004 imvergangenen Jahr nicht so gelaufen war, spekuliert sie jetzt aufeinem ihr entgegen kommenden Kurs auf eine WM-Medaille. Für diesprintstarke Titelverteidigerin Regina Schleicher könnte der Parcourszu anspruchsvoll sein.

Irgendwie passend zum Metier verlief das Vorspiel zur in derMozart-Stadt ausgerichteten WM mit einem deutlichen Missklang. Diebeiden österreichischen U-23-Fahrer Christian Ebener und MarkusEibegger blieben am vergangenen Donnerstag einer routinemäßigenDoping-Kontrolle ohne Angabe von Gründen fern und wurden für dieTitelkämpfe suspendiert. Mit guten WM-Ergebnissen wollten sie denSprung in Profiteams schaffen.