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Radsport Radsport: Erstes Rad mit kleineren Ferienjobs finanziert

Von ERIK SCHMIDT 19.05.2010, 16:00

NACHTERSTEDT/MZ. - Der Nachterstedter spricht aus Erfahrung, seit 1958 nimmt er an solchen Wettkämpfen teil. Zum Radfahren kam er durch Zufall. Dem damaligen Läufer riet seine Ärztin, wegen anfälligen Knien die Sportart zu wechseln. "Damals gab es nicht so ein großes Freizeitangebot und Fahrradfahren machte mir schon immer Spaß", beschreibt Hohm seinen Weg zum Hobby. Sein erstes Rennrad finanzierte er allein mit kleineren Ferienjobs. Heute stellt der Radfanatiker, der sein Hobby zum Beruf machte und in Nachterstedt einen Fahrradladen betreibt, seine Räder selbst zusammen. "Die halten locker eine Saison durch", gibt er Auskunft.

Diese startet etwa Ende März und endet Anfang Oktober. Über diesen Zeitraum nimmt Georg Hohm an bis zu 15 Wettkämpfen in ganz Deutschland teil. Dazu kommen Trainingstouren an sechs Tagen der Woche und weitere Rundfahrten, die nicht im Wettkampfmodus durchgeführt werden. "Aber der Spaß steht stets im Vordergrund", betont der Vorsitzende des Nachterstedter Radsportvereins.

Dass das nicht jeder so sieht, weiß der Sportler zur Genüge. Erst im letzten Jahr wurde er von einem anderen Fahrer so zur Seite gedrängt, dass er im Straßengraben landete. "Meine Schulter war geprellt, aber ich hab mich ins Ziel gekämpft", schmunzelt Hohm, der anschließend den eigenen Wohnwagen trotz Schmerzen von Osnabrück nach Nachterstedt steuerte.

Dass man viel herumkommt, ist laut Hohm ein weiterer Vorzug der Sportart. Ein ganz besonderes Ziel hat er aber noch vor Augen. "Ich würde gerne an der Weltmeisterschaft in Österreich in diesem Jahr teilnehmen", verrät er.

Es wäre sicher nicht sein letzter Wettkampf. "Solange es die Gesundheit zulässt, werde ich mich noch auf den Sattel schwingen", blickt der Radfahrer in die Zukunft. Die des Sports allgemein sieht er wenig positiv, "es gibt keinen Nachwuchs und kein Sponsoring", bedauert der Landesmeister. Wie der Sport begeistern kann, sieht man gerade an ihm - dem Mann, ganz oben auf dem Treppchen.