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Radsport Radsport: Armstrong gibt auch als 125. den Ton an

22.03.2009, 15:40

San Remo/dpa. - «Vorbei ist vorbei. Ich kann nicht mehr der sein, der ich 2005 war», sagte der 37-Jährige der Zeitung «La Repubblica» anlässlich seines Europa-Comebacks. Nach der 100. Auflage des ersten Frühjahrsklassikers Mailand-San Remo gibt die Form des quotenträchtigen Rückkehrers aber Rätsel auf.

1336 Tage nach seinem siebten Tour-de-France-Sieg 2005 konnte der Amerikaner nicht mit den Besten mitgehen und erreichte 8:19 Minuten hinter Jubiläumssieger Mark Cavendish, der den Cottbuser Heinrich Haussler im Foto-Finish hinter sich ließ, als 125. das Ziel. Vorsorglich hat Armstrong vor seiner nächsten Europa-Etappe, der Rundfahrt Vuelta a Castilla y León in Spanien, tief gestapelt und seinen Astana-Kollegen Alberto Contador zum neuen Herrscher des Radsports ausgerufen. «Ich weiß, dass ich nicht mehr der Beste der Welt bin. Der Beste ist jetzt Alberto Contador», sagte Armstrong vor dem ersten gemeinsamen Rennen der beiden Leitwölfe.

Ob dies nun eine ehrliche Einschätzung oder nur ein Armstrong-typischer Bluff war, weiß wohl nur der Ex-Weltmeister selbst. Sicher ist hingegen, dass in Sachen Eigenvermarktung dem US-Profi kein anderer Fahrer das Wasser reichen kann. Seine Pressekonferenzen geraten zur Audienz, mit einer großangelegten PR-Offensive wirbt er für seine Krebsstiftung Livestrong. Zudem äußert er sich vornehmlich über den Mikro-Blogging-Dienst Twitter, um seine Fans auf dem Laufenden zu halten. So schrieb er nach Mailand-San Remo: «Was für ein Rennen. Schnell, verrückt, aber großartig. Meine Beine fühlten sich gut an.»

Wie dem auch sei - Lance Armstrong ist auf allen Kanälen. Selbst Kritiker, die Zweifel an seiner sauberen Vergangenheit hegen, kommen gegen die PR-Maschine kaum an. Skeptische Töne sind rar, vielmehr ist Lob für das durch Armstrong ausgelöste «neue» Interesse am Radsport zu hören. Milram-Kapitän Gerald Ciolek: «Ich möchte mich nicht mit Kritik an Armstrong profilieren. Das bringt nichts. Wenn jetzt viele Leute wegen Armstrong Mailand-San Remo gucken und dabei feststellen, was das für ein besonderer Sport ist, dann nutzt das uns allen.»