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Radrennen "Rund um die Hainleite" Radrennen "Rund um die Hainleite": Klassiker rollt durch Kyffhäuserkreis

17.05.2001, 17:22

Sondershausen/MZ/wm. - Die Abschaffung des Himmelfahrtstages zu DDR-Zeiten bedeutete für dieses Radrennen das vorläufige Aus. Nach der politischen Wende fanden sich Radsportorganisatoren sowie Sponsoren, die den Klassiker Hainleite zu neuem Glanz verhalfen.

Dieses Jahr trägt der im vorigen Jahr neu gegründete Radsportclub RSC Turbine Erfurt zum ersten Mal in eigener Regie die Hainleite-Tour aus. In den ersten Jahren waren Distanzen bis 300 Kilometer teilweise auf Schotterpisten zu bewältigen, die Pioniere der ersten Stunde saßen dabei mehr als zehn Stunden im Sattel. In den 20-er Jahren waren auch zwei Sondershäuser Rennfahrer vom Radfahrer-Verein "Sport" 06 mit Erfolg über die Höhen der Hainleite dabei. Bei der längsten Tour 1925, durch Umleitungen kamen 320 Kilometer zustande, belegte der Berkaer Karl Setzepfandt (Spitzname "Irchen") den zweiten Platz, auch Berthold Baumbach schaffte mit dem vierten Rang eine sehr gute Platzierung. Die Tour lässt heute durch UCI-Bestimmungen nur noch 200 Kilometer bei Eintagesrennen zu sowie eine Teilnehmerbegrenzung von 200 Aktiven, so dass der Erfurter Veranstalter dieses Jahr viele Absagen vornehmen musste. Nachdem man die Fernfahrt Hainleite in den letzten Jahren links herum gefahren hatte, wurde dieses Jahr eine neue Streckenführung kurzfristig aus der Taufe gehoben, wo seit Jahrzehnten wieder einmal der Kyffhäuserkreis mit seinen Serpentinen eingebaut ist. Der Kyffhäuserkreis wird bei der 76. Austragung sehr von der Streckenführung bevorzugt, denn die Fahrer werden auf der 187-Kilometer-Tour von Erfurt über Straußfurt, Weißensee bis Kindelbrück gegen 12 Uhr bei Sachsenburg einfahren. Bei Kilometer 68 auf dem Kyffhäuser gegen 12.20 Uhr müssen sie die Bergprärie erklettern, Kelbra ist 12.45 Uhr dran, dann wird Badra passiert bevor 13 Uhr Sondershausen erreicht wird. Am Bahnhofsdreieck wird wie immer eine Spurtprämie ausgetragen, in Oberspier können die Zuschauer erleben, wie die fliegende Verpflegungsübergabe der einzelnen Teams erfolgt. Die Stadt Greußen bei Kilometer 114 wird 13.35 Uhr durchfahren, wo kurz dahinter das Fahrerfeld den Kyffhäuserkreis in Richtung Straußfurt nach Erfurt verlassen wird. Auf Tour der diesjährigen Hainleite sind auch zwei Aktive aus dem Kyffhäuserkreis, sie fahren im Team Velo-Club Eichsfeld.

Mit der Startnummer 106 ist es Robert Scholz und mit der Nummer 108 Thomas Tröster. Thomas ist mit 18 Jahren der jüngste Teilnehmer der 76. Austragung. Beide Sportler erlernten im Radsportverein GFC Artern das Radsport-Abc bei Seniorenfahrer Horst Böhme. Beide Elitefahrer gehören jetzt dem Radsportverein Velo-Sport Göttingen/Duderstadt an. Im Team Mixed GS I/GS II ist auch ein gebürtiger Sangerhäuser mit der Startnummer 12 dabei. Thomas Liese, der jetzt für die Renngemeinschaft Nürnberger fährt, will es nach seinem Friedensfahrt-Auftritt auch bei der Hainleite-Rundfahrt wissen. 1998 hatte der gebürtige Sangerhäuser für den SC DHfK Leipzig den Klassiker gewonnen. Es bleibt nun abzuwarten, wie die 200 Fahrer aus 25 Teams sowie aus 15 Ländern diesen traditionsreichen Höhepunkt im Thüringer Radsport-Frühling überstehen. Im Rahmenprogramm werden Nachwuchsrennen im Zielbereich ausgetragen, wo auch Sondershäuser Talente am Start sein werden. Be treut werden sie von den beiden Übungsleitern Frank Gutjahr und Detlef Sitz.