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Promoter Sauerland: Jubiläum fern der Heimat

01.03.2010, 00:03

Hamburg/dpa. - Box-Promoter Wilfried Sauerland hat es zu seinem 70. Geburtstag in die Ferne gezogen. In seiner Wahlheimat Südafrika will der Mitbegründer des deutschen Box-Booms das Jubiläum im kleinen Familienkreis begehen.

Der Zeitpunkt der Feier ist strittig. Denn Sauerland hat am 29. Februar Geburtstag, und den gibt es bekanntlich nur alle vier Jahre. Die Schaltjahr-Problematik hat er sich zunutze gemacht: «Normalerweise feiere ich zweimal - am 28. Februar und am 1. März.»

Der Gründer von Sauerland-Event hat die Feinarbeit in der Berliner Zentrale längst seinem Sohn Kalle sowie dem Team um Sportkoordinator Hagen Doering und Geschäftsführer Christian Meyer überlassen. Aber als Manager der Boxer führt er noch immer Verhandlungen und leidet am Ring mit seinen Schützlingen wie eh und je. «Herr Sauerland ist ein Glücksfall für das Boxen. Sein unerschütterliche Glaube an diesen Sport und seine Weitsicht haben uns den Weg geebnet», sagte Geschäftsführer Meyer.

Sauerland hatte seinen ersten Boxabend Anfang der 70er Jahre in der sambischen Hauptstadt Lusaka vor 70 000 Zuschauern veranstaltet. In den 80er Jahren sorgte er vor allem mit Weltmeister Henry Maske und Schwergewichtler Axel Schulz dafür, dass das Berufsboxen in Deutschland salonfähig wurde. Vor den TV-Geräten versammelten sich bis zu 18 Millionen Menschen, wenn «Gentleman» Maske und Schulz in den Ring kletterten. Die Einschaltquoten von damals sind bis heute unerreicht, selbst die Klitschko-Brüder können davon nur träumen.

Sauerland hat viele erfolgreiche Profi-Boxer hervorgebracht: John Mugabi, Rene Weller, Graciano Rocchigiani, Sven Ottke, Markus Beyer und Arthur Abraham sind nur einige. Nachdem die ARD den TV-Vertrag mit dem Berliner Profi-Stall bis 2015 verlängert hat, ist die Zukunft von Sauerland Event auch für die nächsten Jahre gesichert.

Der gebürtige Wuppertaler sieht sich heute als Weltbürger. Ob Deutschland, Südafrika, Großbritannien oder die Schweiz - überall fühlt sich der Promoter zu Hause. Ein weiteres Zuhause erwartet ihn am 13. Juni: Dann wird der Exportkaufmann in New York in die Boxing Hall of Fame, die Ruhmeshalle des Boxens, aufgenommen. Bisher ist Max Schmeling der einzige Deutsche, dem diese Ehre zuteilgeworden ist.