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Profiboxen Profiboxen: Rivale ist ein «harter Hund»

Von Petra Szag 06.03.2008, 20:42

Halle/MZ. - Neun K.o.-Siege in zehn Profikämpfen - die Statistik spricht für Steffen Kretschmann. Und doch sieht sich der Schwergewichtler nicht als Haudrauf, der mit brachialer Gewalt die Vorentscheidung sucht. Das größte Faustpfand des Hallensers ist seine technische Finesse. Schließlich hat der einstige Sportschüler und spätere Sportsoldat sein Handwerk von der Pike auf gelernt. Zu Amateurzeiten boxte er sich dank dieser Fähigkeiten bei Weltmeisterschaften immerhin zwei Mal bis in die Medaillenränge.

"Ich nehme jeden Gegner ernst, unterschätze niemanden", erklärt Kretschmann seine Strategie. Auch nicht den Letten Alexej Kosobokovs, den er bei seinem ersten "Heimspiel" im bezahlten Sport vor die Fäuste bekommt. "Der Mann aus Riga ist mit seinen 30 Jahren sehr erfahren und dazu ein ganz harter Hund. Bislang ist es noch keinem Boxer gelungen, ihn auszuknocken", weiß Kretschmanns Trainer Hans-Jürgen Witte. Trotzdem ist Kosobokovs nicht mehr als ein Aufbaugegner und damit eine Zwischen-Etappe auf dem Weg zum erhofften Meistergürtel.

Eigentlich sollte sich dieser schon längst in Kretschmanns Trophäensammlung befinden, doch der geplante Kampf um die deutsche Meisterschaft letzten Dezember in seiner Heimat kam nicht zustande. Ein Sehnenanriss im linken Fuß brachte den fast zwei Meter großen 105-Kilo-Mann aus dem Tritt.

Nach einer mehrwöchigen Reha in Hamburg und Halle ist Kretsch- mann zwar wieder ganz der alte. Doch statt mit einem Champion muss er sich erst einmal mit Kosobokovs messen. Noch ein, zwei Boxer dieses Formats, "dann kämpft Steffen um eine Meisterschaft", rechnet Witte, der Zuversicht ausstrahlt. "Das Training läuft wirklich hervorragend. Allerdings ist Training die eine Sache und Wettkampf die andere."

Nicht weniger gut vorbereitet ist Wittes zweiter Schützling, Tino Groß. Der Cruisergewichtler strebt gegen den Tschechen Tomaz Mrazek seinen vierten Sieg im vierten Profikampf an. Im gleichen Limit will sich Arena-Stallgefährte Herbie Hide für einen neuerlichen Titelkampf empfehlen. Der frühere Schwergewichtsweltmeister aus England trifft auf Rüdiger May.