Profiboxen-EM Profiboxen-EM: Häußler soll Titelmisere im Sauerland-Stall beenden

Frankfurt/Oder/dpa. - Profi-Boxer Danilo Häußler soll dieTitelmisere im Sauerland-Boxstall beenden. Das zweitgrößte deutscheBox-Unternehmen hat derzeit keinen Welt- oder Europameister in seinenReihen. Häusler will am Samstag (23.10 Uhr/ARD) in Frankfurt/Oder denvakanten EM-Titel im Supermittelgewicht gegen den Dänen RudyMarkussen erobern. «Der Kampf wird mitreißend», prophezeit StallchefWilfried Sauerland, der 300 000 Euro auf den Tisch gelegt hat, um dasDuell nach Deutschland zu holen.
Für Lokalmatador Häußler soll es die Rückkehr auf den Thron sein.Denn von Januar 2001 bis Oktober 2003 war der 29-Jährige bereitsEuropameister. Seine Regentschaft wurde von Markussens Landsmann MadsLarsen beendet. Experten erwarten in der Brandenburghalle einenharten Schlagabtausch zweier Offensivboxer. «Markussen ist für michder Favorit», sagt Jean-Marcel Nartz, Technischer Leiter bei derHamburger Universum-Box-Promotion.
Auch Ex-Weltmeister Sven Ottke, der Markussen im November 2002nach Punkten bezwang, warnt vor dem Draufgänger aus Dänemark. «WennRudy so fit ist wie damals gegen mich, dann wird es verdammt eng. DerBursche ist robust und schlägt härter als Danilo», meint Ottke undrät seinem früheren Teamgefährten, nicht jeden Schlagabtauschanzunehmen. Daran will sich Häußler halten. «Ich darf nicht blindanrennen», sagt der Schützling von Trainer Manfred Wolke. «Es darfnicht in eine Prügelei ausarten.»
Die Niederlage gegen Ottke war Markussens einzige in 30 Profi-Kämpfen. Der Däne feiert am Samstag im Ring seinen 27. Geburtstag underwartet ein passendes Präsent. Häußler hat bislang 24 Kämpfebestritten und ebenfalls nur einen verloren. Ursprünglich sollte derEM-Titel nur eine Zwischenstation auf dem Weg zum Weltmeisterthronsein. Doch sein geradliniger Weg in die Spitze hat einen Knickbekommen. Vom WM-Gürtel ist vorerst nicht mehr die Rede. «WennHäußler verliert, ist seine Karriere beendet», orakelt Nartz,Sauerlands frühere rechte Hand. «Das wäre allerdings bitter, denn soviele deutsche Boxer in der Weltspitze haben wir zur Zeit nicht.»